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Ein echtes Spielzeug-Highlight in den 70'er und 80'er Jahren
waren die Baukästen von fischertechnik. Ich konnte einen, fast
vollständigen "Hobby 1" Kasten bis in die Gegenwart retten und
schaffe es tatsachlich meinen Sohn damit von der Switch und Co.
wegzulocken. Dazu habe sich dann noch zwei aktuelle Sets
gesellt, das "Pneumatic Power" und "Robotics BT Smart Beginner".
Wirklich schön ist, dass sich die Teile aus meinem alten Kasten
der 70'er immer noch mit denen der aktuellen Sets kombinieren
lässt. In einem einschlägig bekannten Onlineauktionshaus kann
man noch jede Menge der alten Kästen für einen erschwinglichen
Preis ergattern, was mich dazu verleitet die Sammlung mit
einigen Kindheitsträumen zu erweitern... nur für meinen Sohn
natürlich :-)
Das Spielvergnügen wird jedoch durch nicht mehr
fest sitzende Bausteine und schwache, quietschende Motoren der
alten Kästen getrübt. Da ich im Internet keinen wirklich
brauchbare Information bekommen konnte was man dagegen tun kann,
möchte ich hier mal kurz aufzeigen was ich getan habe um die
Probleme abzustellen.
Diese Seite beinhaltet:
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Insbesondere die 30 mm Bausteine waren in meinem alten und allen
dazugekauften Kästen stark ausgeleiert und hielten zum Teil so schlecht, das
Konstruktionen selbst bei geringer Last sich verschoben haben. Die 15 mm Steine
sind mit Sicherheit nur deswegen nicht so stark betroffen, da diese einfach
weniger zum Einsatz kamen.
Bei einem Baustein hatte sich der schwarze
Klemmkopf mit samt seiner Verankerung gelöst und war ein kleines Stück
herausgerutscht, aber das generelle Problem war ein Verformter Klemmkopf.
Das erneute Herausrutschen der Verankerung kann man mit einem kleinen Tröpfchen
Modellbaukleber (z.B. Uhu Plast Spezial) verhindern. Im allgemeinen lassen mit
dem Kleber eigentlich alle alten grauen Bauteile hervorragend kleben.
Die
alten grauen Bausteine, sowie deren Klemmköpfe sind meines Wissens nach aus
Polystyrol gefertigt, was auch die gute Klebbarkeit erklären würde. Wenn dem so
ist wurde aber kein Standard-Polystyrol verwendet, was eher hart und spröde ist,
sondern eine speziell schlagzähe Variante. Wie auch immer, der verwendete
Kunststoff kann auf jeden Fall im kalten Zustand bedingt plastisch verformt
werden ohne dass er direkt bricht oder einreißt. Ich konnte jedenfalls allen
Steinen wieder einen ausstreichend festen Sitz verpassen indem ich den schwarzen
Klemmkopf in einem Schraubstock mit glatten Backen vorsichtig etwas gestaucht
habe. Das Ganze hält bis jetzt auch nach mehrmaligen Verbau immer noch sehr gut.
Sollte sich wieder eine Verschlechterung zeigen werde ich es nochmals
wiederholen aber die Steine dabei vorher mit einem Heißluftföhn moderat auf
Temperatur bringen.
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CAD-Daten
Für die Auslegung der Relaisbox hatte ich
einen Standardbaustein 30 mm im CAD nachgepinselt. Wer ihn, für was auch immer
gebrauchen kann, möge in hier herunterladen.
Download (als STL, IGS und STP)
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Erst letztens bin ich über ein Angebot eines Mini-Mot1 Motor gestolpert in
dem es hieß: "Funktionsfähig mit üblichen Geräusche im Leerlauf ohne Last". Das
ist wohl ein verbreitetes Problem, unter dem auch meine Motoren litten. Kaum
Leistung, zum Teil liefen sie ohne Starthilfe gar nicht an, dann nach einer
gewissen
Einlaufphase hässliche Quietschgeräusche und unrunder Lauf und kaum Drehmoment. Oft liest man, dass
es sich dabei um ausgeschlagene Lager handelt und man da nichts mehr tun kann.
Hauptgrund für das Quietschgeräusch sind jedoch trockene Ankerlager bzw. die
Kombination trockene und spielbehaftete Lager. Ein Tropfen Öl wird hier in den
allermeisten Fällen Wunder bewirken... aber wie kommt man an die Lagerstellen
des komplett gekapselten Motors dran?
Das zweite Problem, die schlechte
Leistung und der unrunde Lauf ist verdreckten Kohlebürsten und einem
ebenfalls verdreckten und/oder korrodiertem Kollektor zuzuschreiben, jeder
Modelleisenbahner weiß genau wovon ich rede. Eine nicht unbedingt
professionelle, aber wirkungsvolle Methode ist es den Kollektor mit etwas
Kontaktspray zu behandeln. Aber auch hier das gleiches Problem wie beim Ölen:
Wie dran kommen?
Einen Hinweis zum Öffnen der Motorkapselung habe ich hier
für den
mini-Mot1 und für den
mot1 gefunden. Es ließt sich einfach, aber bei mir war da nichts mit schnell
reißendem Kleber, das Zeug hielt bombenfest. Es war zum einen ein nicht ganz
ungefährliches Unterfangen mit dem Messer unter Druck den Deckel zu entfernen,
zum anderen blieb dieser auch nicht wirklich ganz unbeschadet und überhaupt
hat man den Motor optisch schnell ruiniert. Wie auch immer, einen Motor habe ich auf diese Weise jetzt halt zerlegt und
mit etwas Kontaktspray und ein wenig Balistol behandelt. Er läuft
wieder tipptopp, quasi wie neu!
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Um dieses Prozedere jedoch nicht an jedem Motor machen zu müssen, habe ich
mir am Gehäuse genau ausgemessen wo die Punkte sind, an denen Öl und Kontaktspray
hin muss. Dort habe ich bei den anderen Motoren ein 0,5 mm kleines Löchlein ins Gehäuse gebohrt, wo
man jetzt mit einer kleinen Spritze, mit feiner Kanüle den Lebensrettenden Saft
gezielt platzieren kann. Da man an das vordere Lager auch von außen
(Schnecke) gut dran kommt, benötigt man auch nur zwei Löcher. Diese sind definitiv weniger
invasiv als das gewaltsame öffnen des eingeklebten Deckels. Die Bohrung für das
hintere Ankerlager kann man sogar nahezu unsichtbar im Grund der Feder
platzieren.
Was sollte man zur Hand haben:
Die 0,5 mm Mini-Löcher bohrt man am besten mit einem speziellem Handbohrer aus dem Modellbau. oder Juwelierbedarf. Zur Not geht auch eine 0,5'er Kanüle, welche man dann mit mehr oder weniger Gewalt durchs Gehäuse arbeiten, mit Geduld und anwärmen machbar. Die Kanüle erwärmt man am z.B. mit einem Lötkolben (siehe Bild rechts). Ich habe beides gemacht und bevorzuge definitiv das Hand-Bohren mit entsprechendem Handbohrer. Die Kanüle driftet beim Werkeln schnell ab und dann passt die Bohrung nicht :-/
Bohrung 1 - Öl | Bohrung 2 - Kontaktspray | Kanüle heizen und drücken | ||
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Lagerstellen Ölen
Als Öl empfehle ich wärmstens
Ballistol zu verwenden. Auch wenn jedes andere harzfreie Feinmechaniköl es auch
tun sollte, so habe ich mit Ballistol sehr gute Erfahrungen gemacht, nicht nur
bei diesem Anwendungsfall. Keinesfalls sollte man WD40 nehmen, das Zeug ist in
erster Linie ein Rostlöser und kein Schmiermittel, auch wenn es oft als
Wunderwaffe angepriesen wird - zudem ist
es Gesundheitsschädlich, also Finger weg!
Zum Ölen der vordere Lagerstelle den Motor senkrecht, mit der Schnecke nach
oben halten und eine kleine Menge Öl an die Lagerstelle geben. Durch drehen der
Schnecke hilft man dem Öl in die Lagestelle einzudringen.
Zum Ölen der
hintere Lagerstelle führt man die Kanüle möglichst genau 7 mm in Bohrung 1 ein.
Das Ende der Kanüle wird dann seine Position zwischen Motor und
Funkenstörkondensator, genau über der Lagerstelle finden. Während man nun den
Motor Senkrecht, mit der Schnecke nach unten hält, drückt man sehr sachte ca.
0,05 ml Öl hinein. Den Motor auch hier am besten in der Position etwas halten
und die Schnecke hin- und herdrehen.
Kollektor "Reinigen"
Als Kontaktspray habe ich KONTAKT 60 genommen, welches bei meiner Carrera-
und Modelleisenbahn als Schienenreiniger verwende (sensationell gut!). Hiervon
etwas in den Dosendeckel sprühen und dann mit der Spritze aufnehmen.
Eine wirkliche Reinigung ist es ja, wie oben schon erwähnt nicht wirklich, aber
es wird dem Motor definitiv helfen wieder ein höheres Drehmoment bereitzustellen
und für einen runden Lauf zu sorgen. Dazu den Motor, wie oben gezeigt auf die
Seite legen und die Kanüle bis zu einem spürbaren Anschlag (ohne Gewalt und am
besten mit abgeschliffener Spitze) in Bohrung 2 einführen. Passt alles, dann
sollte die Kanüle nun ca. 5 mm in Gehäuse eingedrungen sein. Jetzt kann man in
zwei bis drei Etappen 0,05 ml Kontaktspray einspritzen und dazwischen und
hinterher die Schnecke drehen.
Ist abzusehen, dass Ölen alleine
nicht reichen wird, weil der Motor z.B. nur mit Hilfe anläuft, kein Moment
aufbaut oder unrund läuft, dann empfiehlt es sich vor dem Ölen den Kollektor mit
Kontaktspray zu behandeln. Kontaktspray enthält viel Lösungsmittel und wirkt
entfettend und könnte das zuvor platzierte Öl wieder beseitigen, aber auch den
Kunststoff des Gehäuses angreifen. Also auf jeden Fall sehr sparsam damit
umgehen. KONTAKT 60 hat bei der von mir eingebrachten Menge (0,05 mm) keine
Probleme bereitet.
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Das oben erwähnte Abschleifen der Kanülenspitze gelingt am besten mit einem Dremel und der feinen Trennscheibe (in der Regel braune). Durch das Schleifen hatte sich bei mir die Kanüle mit Schleifgrat zugesetzt, welchen ich mit der Spitze einer zweiten Kanüle jedoch wieder flott freibekommen hatte.
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Hier mal zwei Bilder vom Endergebnis mit Handgebohrten 0,5'er Löcher, nicht wirklich störend:
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Bitte auch die Beschreibung zum mini-mot1 anschauen, dort stecken Informationen drin, welche auch beim XS zutreffen und hier nicht nochmal aufgeführt wurden.
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Nachdem meine mini-mot1 Motoren alle samt wieder hervorragend laufen, habe
ich mich den mot1 Motoren gewidmet. Hier direkt eine Info vorweg: Ich konnte
bislang zwei Varianten ausmachen, die sich zwar äußerlich so gut wie nicht
unterscheiden, aber im inneren unterschiedliche Motoren verbaut haben. Bei der
einen Variante wurde ein runder und bei der anderen Variante einen ovaler Motor
verbaut.
Wie viele Variante es noch gibt kann ich leider nicht sagen. Ein
Beitrag bei ftcommunity lässt erahnen, dass es zumindest von den runden
Motoren mehrere Unter-Varianten gibt.
Es gibt eine Stelle wo man von außen
einen Hinweis bekommt, welcher Motortyp im Innere werkeln könnte, dazu
muss man unter die Schnecke linsen, wo der Motor (vordere Lagerstelle) ein wenig
zu sehen ist. sieht man hier Metall, so liegt wohl runder Motor vor, sieht man
einen schwarzen Kunststoff, so könnte dies ein Indiz für die ovale Variante
sein.
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Das Öffnen der Motoren gestaltet sich, im Gegensatz zum mini-mot1 erstaunlich einfach und verhält sich eher so wie in dem oben verlinkten Beitrag (siehe hier) beschrieben. Hier sollte man ein dünnes Messer in die Klebefüge drücken und sich langsam vorarbeiten bis man umlaufend ca. 3mm tief eingedrungen ist. Dann sollte sich der Deckel losbrechen lassen ohne dabei selbst zu brechen.
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Eine Hürde ist jedoch die Schnecke, welche ab muss, möchte man den Motor aus dem Gehäuse ziehen, ist ohne spezielles Werkzeug nur schwer machbar. Ich habe hierzu einen Lösehebel für Türverkleidungsclips aus dem KFZ-Bedaft verwendet (Hazet Art.-Nr. 799-3). Aber auch wie beim mini-mot1 ist ein Öffnen nicht zwingend notwendig wenn man mit einem 0,5 mm Löchlein im Gehäuse leben kann. Die beiden Löcher für Öl und Kontaktspray kommen beim mot1 in den Deckel. Bei allen Motoren der Variante mit ovalem Motor (Kunststoff) hatte bei mir Ölen völlig gereicht.
Metall-Variante | Kunststoff-Variante | |
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Da ich die Motoren schon mal offen hatte habe ich den Kollektor gleich
richtig mit einem, in Kontaktspray getränkten Wattestäbchen gereinigt. Bei dem
Runden Motor musste ich allerdings dafür noch den Motordeckel entfernen. Dazu
müssen die Beiden Laschen, welche den Deckel halten umgebogen werden. Achtung! Beim
Abziehen und Draufsetzen des Deckels (= Bürstenhalter) müssen die Bürstenfedern
vom Kollektor auseinandergebogen werden. Dazu wünscht man sich es wäre einem eine dritte
Hand gewachsen :-) Wer das Fummelige nicht liebt kann hier schnell verzweifeln
und einmal zu fest gedrückt oder gezogen und das Motörchen ist hin. Viele und
insbesondere günstige Kleinmotoren sind so aufgebaut, was vermuten lässt das
dieser Motortyp eine Kosteneinsparung bei fischertechnik war, denn der ovale
Motor ist aufwendiger gebaut aber auch hochwertiger und somit teurer, somit wäre
der ovale älteren Baujahres, ist aber nur eine Vermutung.
Bohrung zum Ölen anbringen
Bei meinen beiden und
sicherlich auch bei allen anderen Varianten kommt die Bohrung zum
Ölen mittig in den Gehäusedeckel. Die Mitte ist schnell ausgemacht da hier im
Spritzgusswerkzeug des Deckels die Einspritzung des Kunststoffes erfolgte. Man
muss also nichts messen oder anreißen, sondern nur in der Mitte des Anspritzpunktes die Bohrung setzen. Zu beachten ist
allerdings, dass die Ankerwelle je nach verbauten Motortyp mal mehr und mal
weniger tief unterm Deckel sitzen kann. Das
ist übrigens der Grund warum ich den zweiten Motor geöffnet hatte. Denn als
erstes hatte ich den mit dem runden Motor geöffnet und dachte alle Motoren
seinen gleich, jedoch kam bei einem Motor die Ankerwelle schon nach 4 mm,
anstatt den zuvor gemessenen 12 mm und schwups war der Bohrer abgebrochen und
ich musste den Motor ebenfalls öffnen.
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Beim Ölen selbst muss der Motor senkrecht gehalten und die Kanüle bis zum Anschlag (Ankerwelle) eingeschoben werden.
Bohrung für Kontaktspray anbringen (nicht blind
nachmachen!)
Die Bohrung
zum Behandeln des Kollektors ist aufgrund der offensichtlichen Vielfalt an
Motoren mit großer Vorsicht zu genießen! Bei meiner Metall-Variante sitzt die Bohrung 7 mm nach unten (Richtung
roter Drehplatte) versetzt, vertikal mittig. Theoretisch ginge auch die
gegenüberliegende Öffnung zu nutzen aber da liegen die Kabel, welche das "blinde"
Einführen behindern könnten. Auf den Bildern der ftcommunity Seite (Link
siehe hier) ist aber zu erkennen, dass dies nicht für alle runden (und somit
wohl vorne Metall?) Motoren zutrifft. Ich habe bislang die Kontaktspray-Bohrung nur bei
den beiden Motoren, welche ich auch geöffnet hatte gesetzt.
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Bei meiner Kunststoff-Variante sitzt die Bohrung 7 mm versetzt, horizontal mittig (Höhe Ölbohrung), wahlweise rechts oder links von der Mitte. dieser Punkt trifft genau die Einschubfeder. Da der zu treffende Bereich recht groß ist, könnte man knapp nach der Feder leicht schräg zur Mitte hin bohren um sich nicht durch die dicke Feder arbeiten zu müssen.
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Zum anbringen des Kontaktsprays wird die Kanüle bei meiner Metall-Variante 19 mm
in den Deckel eingeführt, dann befindet sich das Kanülenende genau über den
Kohlebürste. Bei meiner Kunststoff-Variante muss die Kanüle 10 mm eingeführt
werden. Das Kontaktspray muss sehr langsam aus der Spritze gedrückt werden, so
das es nicht hineinspritzt sondern am Kanülenende Abtropft. Dabei den Motor so
ausrichten, dass das an der Kanüle abtropfende Kontaktspray in Richtung des
Kollektors abtropft. Also bei der Metall-Variante so wie im Bild dargestellt.
Bei der Kunststoff-Variante muss der Motor auf der Seite liegen, so dass sich
die Bohrung über dem Kollektor befindet.
Extrem großes Lagerspiel
Meinen ersten Motor (Metall-Variante - rund) hatte ich deswegen zum Zerlegen
ausgewählt, weil er ein extrem großes Lagerspiel hatte und dachte "Wenn die
Operation nicht überlebt kann ich das verkraften". Aber es stellte sich heraus,
dass es sich gar nicht um einen Lagerschaden handelte, sondern der komplette
Motor wackelte im Gehäuse herum. Also habe ich diesen beim Zusammenbau einfach
mit etwas Heißkleber fixiert und am Ende ist das nun einer meiner besten
Motoren, so gut wie kein Lagerspiel und sehr ruhiger Lauf mit ordentlich
Drehmoment.
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Bitte auch die Beschreibung zum mini-mot1 anschauen, dort stecken Informationen drin, welche auch beim XS zutreffen und hier nicht nochmal aufgeführt wurden.
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Getreu nach dem "Motto das Beste zum Schluss" kommt final der XS Motor dran.
Wobei das Einzelstück in meiner Sammlung auch zugleich am übelsten dran war, er
lief noch nicht mal mehr ohne Starthilfe an und blieb selbst dann nach einer
Weile wieder stehen, das ganze gepaart mit den üblichen Geräuschen.
Auch hier
ließ sich der Gehäusedeckel, wie beim mot1 ohne größeren Widerstand entfernen.
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Nach einer gründlichen Reinigung, Behandlung mir Kontaktspray und Ölen lief er zwar schon spürbar besser aber immer noch nicht gut. Nach einer näheren Inspektion war auch schnell klar warum, an den Kohlebürsten kann es nicht liegen denn die waren nicht mehr da und der Strom wurde lediglich noch über die verbliebenen Andrückfedern mehr schlecht als recht übertragen. Von der Größe her sah es so aus als könnten die Kohlebürsten von den Fleischmann Spur-N Motoren passen, wo ich noch genügen da hatte. Der Durchmesser ist allerdings doch noch ein Stück kleiner aber gerade noch akzeptabel nur die Länge haut definitiv nicht hin, sie sind ein gutes Stück zu lang. Aber zum Glück hatte ich noch einen Satz gut gebrauchte aufgehoben welche dann, durch Einkürzen der Feder gerade so reinpassten.
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Und siehe da, er läuft wieder und hat richtig Kraft, der kleine Stinker. Nun gut, da ich nur diesen einen habe und ihn ohnehin zerlegt hatte, habe ich aktuell noch keine Bohrungen für Öl und Kontaktspray angebracht. Aber bei diesem Motor können beide Bohrungen quasi so gut wie unsichtbar im Kerbengrund der Feder angebracht werden.
Bohrung zum Ölen anbringen
Die Öl-Bohrung wird mittig in
den Gehäusedeckel, im Kerbengrund der Feder angebracht.
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Bohrung für Kontaktspray anbringen
Die Bohrung zum Behandeln des Kollektors mit Kontaktspray kommt mittig in den
Kerbengrund der Langen Feder, mit einem Abstand von 9 mm vom Deckel.
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Fazit
Auch wenn ein Motor quietscht und kreischt und
keine Leistung mehr hat muss er noch lange nicht in die Tonne. In Summe habe ich
10 Motoren, von denen im Grunde 6 nicht mehr wirklich Einsatzfähig waren und
einer dem Tot schon tief ins Auge geblickt hatte. Den meisten fehlte sogar
einfach nur ein Tropen Öl an der richtigen Stelle. Mit den oben gezeigten
Maßnahmen konnte ich am Ende alle meine Motoren wieder flott bekommen und viele
sogar von der Laufruhe und Laufeigenschaft her in einen neuwertigen Zustand
zurückversetzen.
Insbesondere beim mot1 ist jedoch das Anbringen der
Kontaktspray-Bohrung im Blindflug mit Vorsicht zu genießen, insbesondere bei den
Metall-Varianten! Bei der Kunststoffvariante tendiere ich persönlich dazu es bei
Bedarf mal zu riskieren. Bei den Metall-Varianten würde ich aber hier erst
einmal nur die
Ölbohrung setzen und schauen ob das Problem damit behoben ist. Wenn nicht, dann
würde ich vorsichtig versuchen den Motor zu öffnen, da dass bei dem
mot1 wohl in der Tat deutlich einfacher von statten geht als beim mini-mot1.
Steuerungen mittels Relais aufzubauen entspricht nicht dem Geist der Zeit und
schon gar nicht dem Stand der Technik. Wahrscheinlich hat deswegen
fischertechnik schon vor langer Zeit diese aus dem Programm genommen. Aber wer sich an Spielzeug aus den 70'er erfreut, der ist
Nostalgiker genug um seine Schaltungen auch mit Relais aufbauen zu wollen. Mit
Sicherheit ist das Herumexperimentieren mit Relais für den Nachwuchs auch
pädagogisch wertvoll... und wenn nicht, so ist mir das auch wurscht, da muss
mein Sohn jetzt durch ;-)
Leider sind die ft-Relais auf dem Gebrauchtmarkt
sehr rar gesät und dadurch leider auch recht teuer. Also muss hier mal wieder
etwas gebastelt werden. Ein passendes Relais für einen Eigenbau zu bekommen ist auch im
Halbleiterzeitalter überhaupt kein Problem. Wenn man diese dann noch in fischertechnik kompatible Gehäuse, mit entsprechender Optik packt, macht
das Spielen damit gleich doppelt so viel Spaß. Da ein 3D-Drucker und Lasercutter
heutzutage eigentlich in jeden guten Haushalt gehören ist das auch alles kein
Problem ;-)
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Für eine Minimalausführung benötigt man neben dem Relais noch Zwerg-Steckerkupplungen
und für ein wenig mehr an Raffinesse gegebenenfalls noch ein paar Standard-Elektronikkomponenten. Für den
Feinschliff dann noch eine Folie zum Lasergravieren und Cutten. Zwergkupplungen (2,6 mm) bekommt man
übrigens im Modelleisenbahnbedarf und sind kompatibel mit den
fischertechnik-Steckern. Bei Verwendung der weiter unten aufgeführten STL-Daten
zum Drucken der Box wird übrigens eine 3 mm LED benötigt.
Die Minimalvariante
Für die Minimalvariante und Verwendung einer
Batteriebox aus dem mot1-Kasten benötigte man ein 5V Relais. Bei Verwendung des
fischertechnik-Trafos sollte man sicherheitshalber auf 9V gehen, da der Trafo
(altes Modell) eine max. Spannung von 6,8V liefern kann. Die allermeisten 9V
Print-Relais schalten bereits ab 5-6V sauber durch.
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Der Widerstand R1 ist mit 150 Ohm passend für eine rote Standard LED unter
Verwendung der Batteriebox, beim Trafo sollte man hier auf 220 Ohm gehen. Bei
anderen LED Farben und Typen ergeben sich andere Werte - siehe
LED. Dem Relais ist die Polung Jacke
wie Hose, die LED wird jedoch bei falsch gesteckter Polung nicht leuchten. Abhilfe
schafft hier z.B. eine Duo-LED, welche bei umgedrehter Polung ebenfalls leuchtet, aber
in der Regel in einer anderen Farbe, z.B. rot/grün.
Die
Komfortvariante
Diese Schaltung besitzt gegenüber der
Minimalvariante einen Brückengleichrichter, der eine Standard-LED, unabhängig der Polung
immer zum leuchten bringt. Diese Variante ist unter Verwendung eines 5V Relais
die beste Wahl für den Einsatz an der Batteriebox aus dem mot1-Kasten. Für den
Trafo (altes Modell) sollte es wie bei der Minimalvariante ein 9V Print-Relais sein.
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Hinweis: Der Brückengleichrichter sollte unter Verwendung der Batteriebox,
wie im Schaltplan gezeigt nur vor die LED geschaltet werden. Der Spannungsabfall
am Brückengleichrichter wird das Durchschalten eines 5V Relais nicht mehr
ermöglichen.
Die Luxusvariante
Diese Schaltung besitzt einen
Brückengleichrichter und einen Spannungswandler. Dies macht die
Relaisbox zum einen verpolungssicher und macht sie zudem noch
spannungsresistent bis 35V.
Die Eingangsspannung sollt jedoch min. 7V betragen, was die Batteriebox aus dem
mot1-Kasten mit ihren 4,5V leider nicht liefert. Selbst der fischertechnik-Trafo
(altes Modell) schafft es mit seinen 6,8V, voll aufgerissen gerade noch so.
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Hier noch ein Bilder der Luxusvariante im zusammengelötetem Zustand, natürlich ohne Platine, da diese nicht in das 45x45x30 mm kleine Gehäuse passen würde. Bei eventuell befürchteter grober Handhabung empfiehlt es sich das Ganze dann noch mit Heißkleber zu "verbacken".
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So sieht die zusammengelötete Komfortvariante aus, bevor sie in der Box verschwindet. Die Zwergstecker-Kupplung habe ich mit Heißkleber fixiert, das hält erstaunlich gut und lässt sich zur not auch wieder lösen.
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Nachdem die ganzen Innereien in die Box gewurschtelt und der Deckel
draufgeschraubt wurde ist die Relaisbox im Grunde auch schon Einsatzbereit. Aber zur Vollendung
fehlt dann doch noch eine stielvolle Beschriftung für den Deckel. Wer neben einem 3D-Drucker auch ein
Lasercutter sein Eigen nennt, sollte sich hierfür die selbstklebende Alu-Optik-Laserfolie "LaserFoliePlus"
von
Encuma besorgen. Leider
habe ich in Deutschland keinen Händler gefunden der diese Folie auch an
Privatpersonen verkauft, deshalb schlägt das Porto hier ordentlich zu Buche.
Aber es lohnt sich, die Folie lässt sich problemlos auf dem
K40-Chinal-Laser gravieren und schneiden
(meine Einstellwerte sind
hier zu finden) und macht
optisch echt was her, nicht nur hier bei der Relaisbox.
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CAD Daten
Die 3D-Modelle zur Box und die svg-Datei zum
Gravieren und Schneiden könne hier heruntergeladen werden. Wer sich seine eigene
Box konstruieren möchte darf sich hier bei den
CAD-Modellen zum Zwergstecker
und Relais bedienen.
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Download Relaisbox (als STL,
SVG+DXF)
Und hier das Ganze nochmal eine Nummer größer für zwei Wechsler.
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Download Relaisbox L (als
STL, SVG+DXF)