Auf diesen Seiten möchte ich ein paar Informationen rund um den China
Lasercutter K40 zusammentragen. z.B. Softwarealternative, empfehlenswerte
Umbauten, Einstellungen, etc.
Auf der Suche nach einem Schneideplotter, der auch dünnen
Karton bzw. Dichtungspapier scheiden kann bin ich über den K40 Lasercutter
gestolpert. Aufgrund des Preises von nicht einmal 300 EUR und mangels
leistungsfähiger Schneideplotter in diesem Preissegment habe ich mich dann
kurzer Hand für den Lasercutter entschieden und diese Entscheidung bis heute
nicht bereut. Ganz im Gegenteil, denn mit dieser kleinen Kiste kann man weit mehr als
nur Pappe schneiden.
Das Gerät kommt fertig aufgebaut und mit grob vorjustiertem Laser an, so dass
man prinzipiell direkt schon loslegen könnte. Jedoch empfiehlt es sich zunächst
mal alle Kabelanschlüsse auf korrekten und festen Sitz zu kontrollieren.
Insbesondere bei den Anschlüssen am Mainboard und die Erdung vom Gehäuse (innen,
hinten rechts) wurden von vielen Anwendern mit Netz bemängelt. Häufige Fehler
und Mängel sind: Nicht festgezogene Klemmen, einzelne aufgedröselte Adern die
bis zu benachbarten Klemme reichen, Erdung ohne kontakt zum Gehäuse (Lack) und
noch vieles mehr. Bei meiner Maschine war dies leider auch nicht anders.
Um eine akzeptable Schneideleistung des Gerätes zu bekommen muss der Laser nach dem erhalten und prinzipiell nach jedem Transport definitiv justiert werden . Dabei müssen die Umlenkspiegel so ausgerichtet werden, dass der Laserstrahl immer mittig, in die dafür vorgesehene Öffnung am Laserkopf trifft und zwar in jeder möglichen Position. Zudem muss sich der Tisch bzw. die zu lasernde Fläche im richtigen Abstand zur Linse befinden (Fokusbereich).
Aufbau der Lasereinheit
Der Laserstrahl wird in der Röhre erzeugt, verlässt diese seitlich und wird dann über drei Spiegel umgelenkt, trifft dann auf die Linse, wird dort gebündelt und trifft dann letztlich das Werkstück.
Laserröhre und Kreuzsupport ausrichten
Es ist nicht unbedingt notwendig den Kreuzsupport und die Laserröhre
auszurichten, jedoch bin ich der Meinung, dass sich dadurch die Justage der
Spiegel spürbar einfacher gestaltet. Man sollte hier zunächst mit dem
Kreuzsupport beginnen, diese muss in sich sauber (parallel und winklig) ausgerichtet sein.
Wenn er windschief zusammengenagelt ist, dann wird das Ausrichten der Spiegel zur Tortur. Bei
meinem K40 war dies definitiv die richtige Entscheidung und mich würde es
wundern wenn von all den K40 die China verlassen habe meiner der einzige gewesen
sein sollte. Mittels digitaler Wasserwage und ein paar
Unterlagscheiben bzw. Ausgleichbleche ist das eigentlich schnell ausgerichtet.
Danach habe ich die Laserröhre parallel (längs und horizontal) zum
Kreuzsupport ausgerichtet. Ja, man kann eine schief im Raum stehende Röhre auch
mit dem ersten Spiegel so ausrichten dass der Laserstrahl diesen parallel
verlässt, aber auch hier hat sich gezeigt dass sich das Einstellen der Spiegel
einfacher gestaltet. Je genauer die Röhre parallel, und auch in der Höhe (Austritt Röhre zu
Eintritt Laserkopf) zum Kreuzsupport steht, desto einfacher wird das Einstellen
der Spiegel. Die Höhe der Laserröhre zum Laserkopf lässt sich am besten
einstellen nachdem Spiegel 1 und 2 schon mal vorab ausgerichtet sind.
Spiegel ausrichten
Beim Einstellen der Spiegel gilt folgende physikalische Regel:
Einfallswinkel = Ausfallswinkel. Wer sich das nicht vor seinem
geistigen Auge sieht, also kein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hat, der
wird sich hier sehr schwer tun und eventuell sogar an der Aufgabe verzweifeln.
Wer diese Begabung hat und die oben stehenden Tipps zum Ausrichten des
Kreuzsupports und der Laserröhre befolgt, der hat seinen Laser in weniger als 5
Minuten perfekt ausgerichtet. Die meisten Anleitungen und Videos im Netz sind
Lückenhaft, erklären aber mal grob wo was Eingestellt werden kann und auch den
Trick mit dem Malerkreppband um zu sehen wo der unsichtbare Laser denn
auftrifft. Also eventuell zuerst mal solch ein Video anschauen, aber dann wieder
hierher zurückkommen und die drei goldenen Regeln beachten.
Die drei goldenen Regeln beim Einstellen der
Spiegel:
Komment von der Röhre, kann der Laserstrahl nur
über Ausrichten der Röhre selbst raumparallel verlaufen. Diese also zum
Kreuzsupport parallel ausrichten und in der Horizontale und Vertikal so
ausrichten, dass der Laser in der Mitte
vom Spiegel 1 auftrifft.
Ist Spiegel 1 ausgerichtet geht's mit Spiegel 2 unter Beachtung der Regel 2
und 3 analog weiter. Ist der Laser zwischen Spiegel 2 und 3 parallel, passt aber
nicht von der Mitte muss hier jetzt die Laserkopfposition angepasst werden.
Horizontal ist das kein Problem, hierfür besitzt das Halteblech Langlöcher für
die drei Befestigungsschrauben, in der Höhe muss entweder mit Unterlagscheiben
gearbeitet werden oder eben die Laserröhre entsprechend abgesenkt werden.
Entscheidet man sich für letzteres sollte man auch wieder Spiegel 1
kontrollieren.
Achtung: Fehlerquelle Nr. 3: Bei manchen
Laserköpfen wird der Laser den Spiegel nicht mittig treffen, obwohl man mittig
in die Eingangsöffnung schießt. Das soll mal folgende Skizze verständlich
machen:
Sitzt der Spiegel im Laserkopf nicht da wo er eigentlich sitzen müsste
(Konstruktionsfehler 3-4), so kann man zwar trotz mittiger Eingangsöffnung den Laser dazu bringen
wieder unten auszutreten (3), aber das führt zu Leistungsverluste
und schrägen Schnittkanten. Entweder alles passt wie es sein soll (1) oder man
muss hier eben nicht die horizontale Mitte der Öffnung anpeilen sondern höher
oder tiefer, je nach dem wie der Spiegel im Kopf sitzt. Am einfachsten finden
man dies heraus, indem man eine Sperrholzplatte schräg in den Raum und eine
Linie lasert. Gleich wie beim ermitteln des Fokus, aber nicht von links nach
rechts (wie auf dem Bild folgernden zu sehen ist) sondern von hinten nach vorne. Der Strich sollte seitlich (parallel zum
Gehäuse) nicht wegwandern.
Fokus einstellen
Ebenso wichtig wie das Einstellen des Laserstrahls ist auch das einstellen des Fokus. Hierbei muss der perfekte Abstand von Linse zu Werkstück getroffen werden. Am schnellsten ermittelt man den Richtigen Abstand indem man eine Linie auf ein, schräg im Raum platziertem Sperrholz lasert. Der Fokus ist da, wo die Einbrandlinie am dünnsten ist. Hier ist die Laserintensität am größten und diese Höhe sollte dann durch die Ausrichtung des Tisches in der Mitte des Werkstückes liegen, zumindest wenn man mit dem Laser Dinge Schneiden möchte. Möchte man nur Gravieren, so muss der Fokus auf die Werkstückoberfläche gelegt werden.
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Die Linienbreite bei Punkt A (Start) findet sich bei Punkt B wieder, mittig davon liegt der Fokus. In meinem Fall genau 59,0 mm unter der Oberkante Längsschlittenschiene. Das habe ich auch mal mit nem Eddig festgehalten und kann dies Jederzeit mit einem Tiefenmessschieber kontrollieren. Aber das Werkstück in den Fokus zu bringen geht auch eleganter als jedes mal den Tiefenmessschieber zu befragen - siehe Fokusfinder unter Optik-Upgrade.
Zwar sind die hier aufgeführten Umbauten für einen zufriedenstellenden Betrieb nicht
zwingend
notwendig, jedoch ist das anbringen einer Kühlmitteltemperaturanzeige quasi
Pflicht - siehe Kühlung. Das Potentiometer-Upgrade und die Luftspülung des
Laserkopfes sind dennoch sehr empfehlenswert. Aber auch der Umbau des Werkstücktisches ist
eine sinnvolle Sache wenn man überwiegend Flache Materialien lasert.
Temperaturanzeige Kühlmitteltemperatur (Pflicht-Upgrade)
Der Kühlmitteltemperatur wird im allgemeinen zu wenig Beachtung geschenkt. Zumindest
wird das Thema in Foren und Videos, rund um den K40 nur am Rande erwähnt. Fakt ist allerdings, dass sich
CO2-Laserröhre bei Temperaturen von 15-20 °C am wohlsten fühlen (genauer Wert
ist typenabhängig). Betreibt man den Laser bei Kühlmitteltemperaturen von
mehr als 25 °C, so erhöht sich der Verschleiß signifikant. An manchen Stellen
im Netz ließt man von einem Einbruch der Standzeit um 50%. Ab 40 °C
kann es angeblich sogar zu einem abrupten Totalausfall der Röhre
kommen.
Bei
Industrielasern werden sogenannte "Chiller" eigesetzt, welche die Temperatur des
Kühlmittels relativ konstant, im optimalen Temperaturbereich der eingesetzten
Laserröhre halten. Solche Chiller übersteigen allerdings die Kosten einer neuen
Röhre um das 5-fache und mehr, weshalb es sich durchaus rechnen kann die Röhre
einem erhöhten Verschleiß auszusetzen und Temperaturen von bis zu 30 °C
zuzulassen. Jedoch gibt es auch eine kostengünstige Alternative - siehe
Low-Budget Chiller weiter unten.
Geschlossene Wasserkühlung
Die Kühlung der CO2-Laser-Röhre erfolgt mittels Wasser. Bei meinem Laser war
hierzu eine Aquariumpumpe und etwa 3 m passender Schlauch dabei. Man sieht
oft, dass hier die Pumpe einfach in ein Bottich mit Wasser geschmissen wird und
gut ist. OK, das funktioniert aber stielvoll ist das nicht. Ich hatte noch eine
alte PC-Wasserkühlung mit Wärmetauscher und Eheim-Pumpe, welche sich
hervorragend für den Bau eines geschlossenen Kühlkreislaufs eignet. Das Ganze
lässt sich dann auch mit Frostschutzmittel betrieben, was der Röhre im Winter
schon mal den Arsch retten kann, falls das Gerät in einer unbeheizten Umgebung
gelagert wird. Im Grunde benötigt man nur einen Wärmetauscher mit Lüfter (2), eine
Solide Pumpe (1) und ein Ausgleichbehälter (3). Pumpen inkl. Ausgleichbehälter bekommt
man auch als eine Einheit im PC-Wasserkühlungszubehör. Mein Ausgleichbehälter
besteht aus einer simplen 500ml Kunststoffflasche welcher ich mittels
Schraubtülle einen Ein- und Auslauf verpasst habe.
Low-Budget Chiller
In der PC-Welt ist es aktuell
gerade hip, seinen übertakteten CPU per Peltier-Elemente kühl zu halten, was einem an
der Stelle eine Große Auswahl an Komponenten zu günstigen Preisen beschert. Als
Herzstück kommt bei mir ein Dual-Peltier-Kühler mit 2x 60W zum Einsatz.
Dieser besitzt auf der Kaltseite ebenfalls einen Kühler als Wärme bzw.
Kältetauscher welche gegen ein Aluminium-Wasserwärmetauscherblock ausgetauscht
wurde. Ein XH-W3001 Temperaturschalter schaltet die
Peltier-Element bei Bedarf ein und aus und sorgt so für eine einigermaßen
konstante Kühlwassertemperatur.
Danach kamen die Peltier-Elemente mit einem Tupfer
Wärmeleitpaste wieder auf den
Kühler und obendrauf der Wärmetauscher. Das Sandwich wird mit zwei 20x4 mm
Aluprofilen zusammengeklemmt.
In diesem Zustand erfolgte der erst Test
bezüglich der Leistungsaufnahme. Mit der daraus resultierenden uns
weitergreifenden Erkenntnisse würde
ich heute einen 160 mm Wärmetauscher und ein drittes Peltier-Element ordern,
denn der Kühler kann tatsächlich mehr als nur zwei TEC1-12706 verkraften.
Am Lasergehäuse habe ich, dort wo die Lüftungsschlitze sich befanden eine Öffnung von 195x95 mm reingeschnitten. Mit einer Stichsäge und Metallsägeblatt geht das erstaunlich einfach. Den Kühler habe ich mit Stehbolzen so am Gehäuse befestigt, dass die Lüfter plan mit dem Gehäuse abschließen. Dann noch alle Spalte mit selbstklebenden Moosgummistreifen abgeklebt und fertig ist der Kühlereinbau.
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Um möglichst wenig Kühlleistung an die Umgebung verschenken zu müssen, habe
ich allen Schläuchen eine 8x6 mm EPDM Isolierung verpasst und den
Wärmetauscher, Ausgleichbehälter und die Pumpe in ein Moosgummi-Mäntelchen
gepackt.
Die Lüfter schaufeln die Luft aus dem Gehäuse heraus, was übrigens
auch der originale Lüfter, auf der Rückseite des Gehäuses versucht. Naja, er
versucht es aber auch nur, da er gegen die deutlich stärkere Rauchgasabsaug den
Kürzeren zieht und quasi wirkungslos vor sich hin rotiert. Auch ist das Loch im
Gehäuse viel zu klein für einen 100 mm Lüfter, was dem Ganzen noch die Krone
aufsetzt. Ich habe als erstes mal alle Öffnungen vom Arbeitsbereich zum
Elektronikfach, so gut es ging geschlossen. So, dass die Rauchgasabsaugung
möglichst wenig Luft aus dem Elektronikkasten wegziehen kann. Ganz dicht bekommt
man das,
ohne großen Aufwand zu betreiben nicht hin, aber man kann es etwas eindämmen. Dann habe ich den 100'er
Lüfter (230V) gegen einen 80'er (12V) getauscht und lasse diesen jetzt Luft ins
Gehäuse reinschaufeln, was in Kombination mit den Kühlerlüftern ein "Push and
Pull" aufbaut.
Zum
Schluss habe ich noch den XH-3001 Temperatuschalter mit ins Spiel gebracht, der die Peltier-Elemente nur dann bestromt, wenn
die eigestellte Temperatur, von 18,3 °C überschritten wird und wieder ausschaltet,
wenn 18 °C erreicht werden. Man könnte die Hysterese auch enger halten, aber das
hat dann ein häufigeres Ein- und Ausschalten der Peltier-Elemente zur Folge, was sich
leider negative auf deren
Lebensdauer auswirkt. Besser wäre wohl eine
konstante Bestromung mit Leistungsregelung...
Informationen zum Temperaturregler und die STL-Daten für den Einbaurahmen
gibt es auf der
XH-W3001 Seite.
Vorläufiges
Fazit:
Ohne das Isolieren der Schläuche, Wärmetauscher, Pumpe und Ausgleichsbehälter
würde es die Kühlung wahrscheinlich nicht schaffen, die Temperatur signifikant
abzusenken. Dennoch bin ich überrascht, wie weit das Kühlwasser heruntergekühlt werden kann.
Bei
einer Raumtemperatur von 22 °C kommt man mit etwas Geduld auf 14 °C und
darunter. Aber für einen Dauerbetrieb mit Leistungen über 6 mA im
Schneidebetrieb reicht die Kühlung nicht aus. Man muss bei Kleinserien immer wieder kurze Pausen
einlegen, damit sich die Temperatur wieder Absenken kann.
Mehr
Kühlleistung durch stärkere Peltier-Elemente
Wie eingangs
erwähnt war ich über die geringe Leistung der Elemente gestolpert und dachte mir
da muss doch noch mehr gehen. Verbaut waren zwei TEC1-12706 die bei 12V, zusammen
einen Startstrom von ca. 10 A ziehen müssten, was sie aber nicht taten. Mehr
Hintergrund hierzu ist auf der
Peltier-Element-Seite zu finden.
Letztlich habe ich nun aus meiner Sammlung zwei Elemente herausgepickt, welche bei 12 V die besagten 10 A Startstrom ziehen (ohne Spannungs-/Stromreglung)
und voila, die Kühlung arbeitet nun deutlich besser.
Endgültiges Fazit: Für meine gelegentlichen
Laserarbeiten ist die Kühlung vollkommen ausreichend. Aufgrund der immer noch erstaunlich
moderaten Wärmeentwicklung des Kühlers sind hier auch sicherlich noch mehr als
10 A an Elementleistung und somit mehr Kühlleistung möglich. Da mein aktuell
verbautes Netzteil jedoch nur max. 12,5 A liefert belasse ich es dabei.
Übrigens: Theoretisch könnte man mit der Peltier-Technik sogar eine
Klimatisierung realisieren, denn kehrt man die Polarität am Element um, so wird
der Kühler zum Heizer und könnte im Winter die Temperatur vor der Benutzung des
Lasers sogar auf die von mir gewählte 18 °C anheben. Hm... schauen wir mal ;-)
Potentiometer-Upgrade
An der Stelle sei erwähnt, dass es neben weiteren Händler-Derivaten zwei
Haupt-Versionen des K40 gibt. Die klassische Version mit Amperemeter und Poti,
auf die sich das Upgrade ausschließlich bezieht und die Upgrade-Version mit
Digitalanzeige. Wer die Wahl hat sollte aus meiner Sicht auf die klassische
Version zurückgreifen, da die Digitalanzeige, wie auch der Potentiometer sich
nicht linear zur Laserschnittleistung verhält. Also 50% Einstellung sind nicht
gleich 50% Laserleistung, meine Maschine erreiche die maximale Schnittleistung
bereits bei 45% (12 mA). Alles was darüber liegt bringt keine Erhöhung der
Schnittleistung, belastet aber die Röhre zusätzlich. Da der Upgrade -Version der
Amperemeter fehlt wird man um eine Nachrüstung nicht umher kommen, möchte man
seine Maschine bzw. die Laserröhre nicht unnötig belasten.
Der originale Potentiometer
der klassischen Version lässt leider nur eine relativ
grobe Einstellung zu, was mir beim Gravieren von sensitiven Materialien zu
ungenau ist. Auch tendiert man damit die Laserleistung beim Schneiden eher höher
einzustellen als man sie tatsächlich benötigt und das geht zu Lasten der
Lebensdauer der CO2-Röhre. Darum habe ich den originalen Potentiometer gegen
einen präziseren ausgetauscht. Die Wahl fiel auf den 10-Gang-Präzisionspotentiometer
3590S-2-10L mit Nennwiderstand 1 kOhm.
Die weiter unten aufgeführten Einstellwerte beziehen sich alle auf einen 1
kOhm-10-Gang Potentiometer. Für Geräte mit digitaler Einstellung ist dieses
Upgrade natürlich nicht möglich und somit auch die Einstellwerte nur bedingt
nutzbar, da die Laserleistung leider nicht linear zum eingestellten Widerstand
ist :-/
Luftspülung des Laserkopfes
(Fokuslinse)
Die Luftspülung des Laserkopfes, oft auch Air-Assist genannt bietet beim
Schneiden gleich mehrere Vorteile. Zum einen wird das Beschlagen der Linse
verhindert und zum anderen werden Schmauchspuren am Werkstück deutlich
reduziert. Aber das Wegblasen des Verbrennungsqualms verbessert auch die
Eindringtiefe des Lasers. Besonders bei Holz macht sich eine Luftspülung
deutlich bemerkbar.
Für den originalen Druckkopf gibt es
diverse 3D-Drucke um eine Luftspülung mittels Ventilator oder Druckluft
anzubauen. Am effektivsten ist jedoch das einblasen der Luft in den Laserkopf.
Der Überdruck im Kopf, direkt unterhalb der Linse verhindert deren Beschlagen
durch Verbrennungsqualm bestens und die Luft wird direkt senkrecht in den
Schnittstelle geleitet. Entscheidet man sich für ein Upgrade des Laserkopfes, so
ist in aller Regel ein Druckluftanschluss (3) mit an Board. Hier kann man mittels
Druckminderer seinen Werkstattkompressor anschließen, oder um mit der Kiste
autark zu bleiben auch einen kleinen Kompressor bzw. Luftpumpe einzubauen. Als
Schlauch nutze ich aktuell einen angeführten 4 mm Polyurethan Druckluftschlauch
(2).
Am Anfang hatte die DAYPOWER LP15-24 (1),
zum Spülen benutzt. Beim Einbau des Low-Budget-Chillers habe ich, danke
ausreichend großem Zusatznetzteil auf die
DAYPOWER LP36-12 aufgerüstet.
Diese liefert mit
15L/min das 10-fache an Luftvolumen als die alte Pumpe, und somit auch als
Air-Assist eingesetzt werden kann. Die Pumpe wird mittels
PWM 1803BK geregelt, um den
Luftstrom regulieren zu können. Denn viel Luft ist zwar bei Holz dienlich aber
bei Plexiglas ruft es beispielsweise raue Schnittkanten hervor. Eine
Linsenspülung mit wenig Luft ist aber in jedem Fall immer sinnvoll.
Bild updaten !!! |
Hier mal eine Skala für den Drehknopf des PWM 1803BK in Verwendung mit der DAYPOWER LP36-12 zum Lasern auf selbstklebende Folie.
PWM 1803BK Skala
Pumpenhalter als STL zum Drucken gibt es hier
Umbau des Werkstücktisches
Zum Thema Werkstücktisch findet man zahlreiche, zum Teil auch höhenverstellbare
Konstruktionen im Netz. Wenn man hauptsächlich dünne Werkstücke
wie Dichtungen, Sperrholz- und Acrylplatten (< 4 mm) lasert, dann ist eine
Verstellung eigentlich nicht notwendig. Mit einem festen Tisch, bei dem der
Fokus ca. 1 mm über der Werkstückauflage eingestellt ist, schneidet man
problemlos Plattenmaterial bis 4 mm, ohne
schräge Seitenflächen zu produzieren. Mein einfacher, fester Tisch besteht aus einem 15 mm
Aluwinkelprofiel, mit 1,2 mm Streckmetall als Auflage. Beides gibt es
recht günstig in fast jedem Baumarkt. Der Rahmen sitzt bei mir auf 4
Aluminiumröhrchen. Auf der einen Seite habe ich ein Neodym-Magnet befestigt und
die andere Seite von unten mit dem Boden verschraubt. Vier weitere
Neodym-Magnete klemmen dann den Rahmen auf die Röhrchen.
Zum Einbau des neuen
Tisches muss zunächst der werkseitig Verbaute Werkstück-Klemmhalter entfernt und
der Absaugkanal gekürzt werden. Da es hierzu ausreichend
Informationen im Netz gibt, spare ich mir an dieser Stelle weitere Details.
Um
im Bedarfsfall dickere Werkstücke ( > 4 mm) gravieren zu können, habe ich mir aus dem
Laborzubehör einen kleinen Hubtisch aus Edelstahl gegönnt. Bislang kam er jedoch
noch nie zum Einsatz - Aber lieber man hat ihn und brauch ihn nicht, als man
brauch ihn und hat ihn nicht :-)
Optik-Upgrade (Cloudray)
Die Spiegelhalter und der Laserkopf sahen bei meinem K40 aus, als hätte man mit Ausschussteilen noch etwas halbwegs brauchbares zusammengenagelt. Ich denke nicht, dass dies auf alle Geräte zutrifft. Für ein paar Euros bekommt man aber ein komplettes Optik-Set (z.B. Cloudray), welches einen deutlich wertigeren Eindruck macht. Zudem besitzt der Laserkopf einen Anschluss für eine Luftspülung, was beim originalen nur mit zusätzlicher Bastelarbeit zu bewerkstelligen ist. Die K40 Upgrade Sets findet man auf allen bekannten Online-Verkaufsplattformen und besonders günstig auf dem Plattformen des Erzeugerlandes.
Interessant ist, dass die Sets zwar explizit für den K40 angeboten werden, aber nicht ein einziges Teil ohne Änderungen passt. Mit neuen Löchern und etwas Feilen passen die Spiegelhalter jedoch recht schnell. Der Laserkopf erfordert etwas mehr Aufwand und es empfiehlt sich hier den Einsatz einer Drehmaschine. Denn der Kopf muss deutlich verkürzt werden, damit er ohne größere Umbauten am Gerät selbst passt. Dazu habe ich das Zwischenstück soweit gekürzt, bis nur noch das untere Gewinde stehen blieb. Mit dessen Hilfe habe ich dann den Kopf und das Unterteil zusammengeschraubt. Damit der Air-Assistschaluch nicht vorne am Kreuzsupport anschlägt habe ich die Schraubtülle weiter nach oben gesetzt und das alte Loch mit Kleber verschlossen (Abb. links orig., rechts modifiziert)
Nachtrag 23.09.2023: Mittlerweile findet
man auch passende Optik-Sets für den K40 im Netz, die eins-zu-eins getauscht
werden können und ebenfalls eine Anschluss für eine Luftspülung/Airassist
besitzen.
Positionierhilfe und Fokusfinder
Für einen weiteren Umbau habe ich mir eine neue Laserkopfaufnahme konstruiert,
welche zusätzlich noch zwei Laser-Module aufnehmen kann. Ein Modul ist ein
Punktlaser, das andere ein Linienlaser. Mit dem Punktlaser lässt sich die
aktuelle Laserposition auf dem Werkstück sichtbar machen. In Kombination mit
einem Linienlaser kann man nun erkennen, ob der Fokusbereich
zur aktuellen Werkstoffdicke/Tischposition passt. Hierzu muss man einmal den Fokus
einmessen und einstellen. Dann bringt man beide Laser übereinander, so dass sie
sich genau im Fokusbereich überschneiden, also dass der Punkt genau auf der
Linie liegt. So eingestellt erkennt man nun schnell ob der Tisch, zum aktuell
aufgelegtem Werkstück zu hoch oder zu tief eingestellt ist.
Ist der Aufbau
gleich der Abbildung, so wird bei einem zu hoch eingestellten Fokus (Abstand zu
groß - Tisch zu nieder) der Punkt recht von der Linie liegen, bei zu niedrigem
Fokus (Abstand zu klein - Tisch zu hoch) wird der Punkt links von der Linie
liegen.
Für den Bau des Halters benötigt man außer den 3D-Druckteilen noch:
5x Gewindeeinsatz M3x5, 4x Schraube M3x12, 4x U-Scheibe M3, 2x Schraube 2,5x10
und natürlich noch zwei Lasermodule (Punkt u. Linie) Durchmesser 12 mm, z.B. von
GALDOEP.
Die 3D-Druckteile können hier als STL, IGS und STEP heruntergeladen werden.
Laserkopfhalter
Spiegelbefestigung
Nach ca. 2
Jahren bemerkte ich einen signifikanten
Einbruch der Laserleistung, welchen ich zunächst auf eine verschlissene
CO2-Röhre schieben wollte. Jedoch war die Leistung nicht konstant schlecht,
sondern mal halbwegs OK und dann im selben Schnitt an unterschiedlichsten Stellen
komplett unterirdisch schlecht, dass selbst 0,5 mm dünnes Dichtungspapier nicht
mehr nahtlos durchtrennt wurde. Des Rätsels Lösung waren lose Spiegel an beiden
Spiegelhalter. Durch die Erschütterungen, welche durch die Schrittmotoren
verursacht werden hatte sich der Haltering der Spiegel gelöst und die Spiegel
fingen an zu vibrieren. Um ein erneutes Lösen zu verhindern habe ich mir aus
Dichtungspapier kleine Ringe gelasert, welche ich zwischen Haltering und Spiegel
gepackt habe. Seitdem sitzen die Spiegel fest und nichts löst sich mehr. OK, ein
Tropfen Schraubensicherung hätte es auch getan, aber wenn man doch schon mal
einen Lasercutter besitzt... :-)
Bei meinem Laser lag CorelDRAW inkl. dem benötigten Dongle dabei. Bei dem Gesamtpreis vermutlich keine original Version? Wie auch immer, überzeugt hat
mich die Software ohnehin nicht und die CD samt Dongle sind in den Müll
gewandert. Stattdessen werkelt bei mir K40-Whisperer in Kombination mit Inkscape
- beides Freeware. K40-Whisperer arbeitet jedoch nicht mit jedem K40 zusammen, es
kommt auf das verbaute Mainboard an. Unterstütze Boards, Download und Infos zu
Installation gibt es auf der Seite des Autors
Scortchwork. Inkscape ist
hier erhältlich. Vor dem Download sollte man auf der Scortchwork Seite
nachsehen, welche Inkscape-Version mit K40-Whisperer zusammen arbeitet. Ich
arbeite mit K40-Whisperer V0.30 und Inkscape v0.92.0.
Generell lässt sich
sagen, dass alle K40-Laser, welche mit CorelDRAW ausgeliefert wurden mit
K40Whisperer kompatibel sind (Lihuiyu-Board).
Was mich an K40-Whisperer überzeugt: Einfach, schlicht mit Fokus auf dem
wesentlichen, daher intuitive und kommt ohne nerviges Setup und keinerlei
Abhängigkeiten wie .Net, Java oder sonst ein Schiss. Einfach entpacken, starten
und loslegen und das selbst auf meinem 20 Jahre alten XP-Laptop der am Laser
hängt... ganz nach meinem Geschmack und daher sehr geil!
K40-Whisperer
unterstützt DXF-Dateien (2D), welche von beinahe jedem CAD-System ausgegeben
werden können und in Kombination im Inkscape auch SVG-Dateien.
Das Arbeits-Prinzip ist simpel und leicht verständlich. Bei einer rein Schwarzen
DXF-Zeichnung werden alle Linien gemäß der eingestellten Geschwindigkeit
unter [Vector Cut] abgefahren und bei entsprechend eingestellter Laserleistung
geschnitten. Besitzt das DXF neben Schwarz auch noch rot und/oder blau, so
werden die Linienzüge gemäß deren Farbe separat über die Buttons "Raster Engrave",
Vector Engrave" und "Vector Cut" abgefahren, wobei "Raster Engrave" die Linien
nicht abfährt sondern Zeilenweise verarbeitet. Somit lässt sich ein Werkstück
nacheinander Beschriften und Ausschneiden.
Was mir an Inkscape gefällt... dass es mit K40-Whisperer zusammen arbeitet
und eine Alternative zum CAD darstellt bzw. sich damit DXF-Zeichnungen einfärben
lassen wenn es vom CAD selbst als Ausgabe nicht unterstützt wird. K40-Whisperer
erkennt die Farben nur dann, wenn diese auch eine 100% Farbsättigung besitzen.
In Integer-RGB also rot = 255.0.0, blau = 0.0.255 und schwarz = 255.255.255
Für die wichtigsten Werkstoffe habe ich mir kleine Testtäfelchen mit den Einstellwerten graviert und ausgeschnitten. Diese liegen in meiner Maschine auf dem Luftabsaugkanal als Referenzen griffbereit.
Die folgende Tabelle enthält Einstellparameter mit denen ich verschiedene
Materialien lasere. Diese Werte sind nicht für jede Maschine gültig und sollte
anderen eher als grobe Richtung dienen. Zudem gibt es starke Schwankungen beim
Werkstoff, insbesondere bei Holz. Bei Pappelsperrholz kommt es beispielsweise
nicht nur auf die individuelle Holzstruktur an, auch der Verwendete Kleber und
die Pressung spielen hier eine wesentliche Rolle, weshalb von Baumarkt zu
Baumarkt zum Teil recht unterschiedliche Werte eingestellt werden müssen.
Der Poti.-Wert bezieht sich auf den Potentiometer der Laserleistung
unter Verwendung eines 10-Gang
Präzisionspotentiometers. Die mA-Werte sind auf Grund der schlechten
Ablesbarkeit auf ganze Zahlen gerundet, darum steht bei Poti 1,5 und 2,0 jeweils
5 mA, macht an meiner Maschine jedoch den Unterschied zwischen "geht gerade so" oder "passt".
Hinweis:
Ich habe meine original CO2-Röhre gegen eine TEN-High (700 mm - 40W) getauscht.
Der Leistungszugewinn ist derart signifikant dass meine alten Werte nicht mehr
passen. Die Liste hier wird sich also erst wieder langsam füllen müssen und
bezieht sich ab sofort auf die TEN-High-Röhre, mit der ich aktuell sehr
zufrieden bin. Ja, sie ist deutlich teurer aber auch deutlich besser und ihr
Geld wert.
Werkstoff | Stärke | Schneiden | Gravieren | Air-Assist Schneiden | ||||
Holz | ||||||||
Balsaholz | 3,0 mm | noch nicht ermittelt | noch nicht ermittelt | x L/min | ||||
Balsaholz | 3,5 mm | noch nicht ermittelt | dto. | x L/min | ||||
Balsaholz | 4,0 mm | noch nicht ermittelt | dto. | x L/min | ||||
Pappelsperrholz1 | 3,0 mm | noch nicht ermittelt | noch nicht ermittelt | x L/min | ||||
Pappelsperrholz4 | 3,5 mm | Poti. 3,5 - 6,5 mA - 14 mm/s | Poti. 2,0 - 5,5 mA - 300 mm/s | 9 L/min | ||||
Pappelsperrholz2 | 4,0 mm | noch nicht ermittelt | noch nicht ermittelt | x L/min | ||||
Möbelrückwand3 | 3,0 mm | noch nicht ermittelt | noch nicht ermittelt | x L/min | ||||
Abachi | 3,0 mm | noch nicht ermittelt | noch nicht ermittelt | x L/min | ||||
Kiefer | 3,0 mm | noch nicht ermittelt | noch nicht ermittelt | x L/min | ||||
Dichtungspapier | ||||||||
Universal (hell) | 0,5 mm | noch nicht ermittelt | noch nicht ermittelt | x L/min | ||||
Elring Abil N | 0,25 mm | Poti. 2,0 - 5,5 mA - 28 mm/s | - | 10 L/min | ||||
Elring Abil N | 0,5 mm | noch nicht ermittelt | noch nicht ermittelt | x L/min | ||||
Elring Abil N | 0,75 mm | noch nicht ermittelt | noch nicht ermittelt | x L/min | ||||
Gummikork | 2,0 mm | noch nicht ermittelt | - | x L/min | ||||
Kunsstoffglas | ||||||||
Plexiglas (PMMA)4 | 3,0 mm | Poti. 4,0 - 9 mA - 10 mm/s | Poti. 1,6 - 5 mA - 300 mm/s | 3 L/min | ||||
Hobbyglas GuttaGlis2 | 2,0 mm | Poti. 2,0 - 5,5 mA - 16 mm/s (3x) | Poti. 1,7 - 5 mA - 300 mm/s | 3 L/min | ||||
Sonstiges | ||||||||
LaserFoliePlus5 | 0,2 mm | Poti. 1,5 - 5 mA - 22 mm/s | Poti. 1,3 - 4 mA - 300 mm/s | 15 L/min | ||||
Gravurtafel Alu/sw | 1,35 mm | noch nicht ermittelt | noch nicht ermittelt | x L/min | ||||
technischer Wollfilz6 | 4,0 mm | Poti. 3,5 - 6,5 mA - 15 mm/s | - | 10 L/min | ||||
" | 8,0 mm | Poti. 4,0 - 9 mA - 14 mm/s (2x) | - | 10 L/min |
1) Toom Baumarkt
2) Hornbach
3) Möbelrückwand Natur von Toom, die 4
mm Variante von Hornbach lässt sich nicht schneiden
4) Amerikanisches Online-Auktionshaus
5) LaserFoliePlus
Aluminium Optik - Duallayer für Alu/schwarz - sehr empfehlenswert - gekauft bei
Encuma
6) Stinkt wie sau
und Schnittkanten werden stark angekokelt, lässt sich aber z.B. mit einer
Schrubbfeile etwas reinigen (Kokel abkratzen).
Acrylglas
Bei der Auswahl von Acrylglas zum Lasercutten muss man
genau aufpassen. Zum einen sollte man darauf achten, dass man wirklich Acrylglas,
also Polymethylmethacrylat (PMMA) und nicht versehentlich Polystyrolglas kauft.
Letzteres lässt sich schlecht bis gar nicht lasern. Leider werden beide Varianten
umgangssprachlich gerne als Plexiglas bezeichnet, wobei Plexiglas ein Markenname
der Fa. Röhm GmbH ist und tatsächlich ein Acrylglas ist. Aber selbst bei Acrylglas muss man
zwischen den Untervarianten XT und GS unterscheiden. GS steht für gegossenes
Acrylglas und ist das was man für die Laserbearbeitung haben möchte. XT ist
extrudiertes Acrylglas und für das Lasern nicht so gut geeignet. Beim Lasern,
egal welchen Typs immer mit Absaugung arbeiten, der Scheiß ist nicht gesund!
Wer lange Zeit an seinem Laser Freude haben möchte, sollte diesen nicht über
den Grenzbereich betreiben. Das trifft für die Mechanik, aber auch für den Laser
zu. Auch wenn die Werte von Maschine zu Maschine wohl aufgrund von
Fertigungstoleranzen abweichen können, so habe ich an meinem Gerät folgende
Grenzwerte ermittelt:
Laserleistung:
Je höher die eingestellte Leistung, desto
schneller schreitet die Alterung der CO2-Laser-Röhre voran. Allgemein wird die Lebenserwartung von C02-Röhren mit 1500
- 2000h angegeben. Diese Zeiten werden jedoch unter Laborbedingungen ermittelt.
Das bedeutet z.B. 80% Leistung, im kontinuierlichem Betrieb, bei konstanter
Temperatur im Idealbereich. Tatsachlich wird die Lebensdauer der K40 Röhre im Alltagsbetrieb
dann vermutlich geringer ausfallen. Zum einen wird die Laserröhre nicht unter
Laborbedingungen betrieben und zum anderen handelt es sich hier um ein
Low-Budget-China-Produkt. Beim Schneiden sollte man also nur soviel Leistung
abrufen wie tatsächlich benötigt wird, um durch das Material zu kommen.
Mein Laser hat seine max. Schneidleistung bei etwas unter 12 mA,
alles darüber scheint ohnehin für den Fuß zu sein und belastet nur unnötig die CO2-Röhre.
Aber ich habe auch den Verdacht das meine Röhre Mist ist und werde bei
Gelegenheit auf die
TEN-High-40W-700 mm Röhre aufrüsten. Diese soll gegenüber der originalen
Röhre eine spürbar bessere Schnittleistung haben. 12 mA ist für
mich aktuell die oberste Grenze und die auch nur wenn es das
Material erfordert.
Temperatur/Kühlung:
Ich versuche die Kühlmitteltemperatur
möglichst nicht über 25 °C ansteigen zu lassen, was im Sommer recht schwierig zu
bewerkstelligen ist. In Notfällen ist aber auch allerspätestens bei 30
°C ist Schluss, obwohl das eigentlich schon zu hoch
ist - siehe
Kühlmitteltemperaturanzeige und Low-Budget
Chiller.
Geschwindigkeit:
Beim Rastergravieren
von Motiven strebe ich eine Geschwindigkeit zwischen 250 - 300 mm/s
an.
Über 350 mm/s kommt es bei meiner Maschine zu Schrittverlust bei den
Steppern und somit
zu verzerrten Motiven. Was ich so im Netz finden konnte, sollten hier allerdings
mehr möglich sein, bis 500 mm/s ??? Eventuell müsste ich hier auf
Stepper mit höherer Haltekraft updaten?
Beim Vektorgravieren fahre ich
max. 50 mm/s. Bei großen
Motiven mit weichem Übergang, also ausreichend große Radien auch mal etwas darüber. Bei engen kantigen
Motiven mit viel Richtungswechsel, wie z.B. kleine Schrift fahre ich
nicht mehr
als 35
mm/s.
Beim Schneiden liegt man, wenn es sich nicht gerade um Papier dreht,
in der Regel ohnehin unterhalb der kritischen Grenze von 50 bzw. 35 mm/s
um durch Material zu kommen.