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Auf dieser Seite möchte ich ein paar Tools und Tipps zusammentragen welche mir bei der Installation von betagten Rechnern, aber auch von betagten Betriebssystemen auf neuen Rechnern geholfen haben.
Mit EZ-Drive lassen sich große Festplatten im vollen Umfang an alten Systemen betreiben, auch wenn diese im BIOS eine Limitierung der Plattengröße haben. Obwohl das Tool von Western Digital entwickelt wurde, lassen sich damit auch die Platten anderer Hersteller und sogar CF- und SD-Kartenadapter betreiben. Bislang hatte ich noch keine Einschränkung feststellen können. Bei Rechner der frühen 90'er Jahren wird die Festplatten vom BIOS über Sektoren/Spur, Spuren/Zylinder und Anzahl der Zylinder adressiert. Die Anzahl der Sektoren darf 1 Million nicht überschreiten und damit ergibt sich eine Obergrenze von 512 MB. Zeitlich gesehen betrifft das auf jeden Fall nahezu alle 386'er Systeme und davor. 486'er besitzen je nach Hersteller bzw. BIOS dir Möglichkeit mit größeren Platten als umzugehen aber auch hier gibt es Obergrenzen die meist nur wenige GB zulassen. Um das Problem zu umgehen gab es von den Festplattenherstellern spezielle, individuelle Treiber, welche das Ausschöpfen der vollen Plattenkapazität ermöglichte. Für neuere Platten wird man diese Treiber jedoch vergeblich suchen, von den CF- und SD-Kartenadaptern ganz zu schweigen. Genau hier kann man jedoch EZ-Drive ansetzten. Das Tool übernimmt die Verwaltung der Festplatte und ermöglicht so den Einsatz großer Festplatten bzw. Speicherkarten.
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Bevor man EZ-Drive installiert muss man im BIOS einen geeigneten
Festplatteneinstellung wählen. Eine Hilfe hierzu finden man auch in der Hilfe in
EZ-Drive welche man über F2 aufrufen kann. Erste Option ist die Einstellung zum
erkennen der HDD auf [Auto] zu setzen. Bietet einem das BIOS diese Möglichkeit
nicht, so kann man folgende Einstellung versuchen: Cylinder=16383,
Head=16, Sector 63. Steht einem auch diese Einstellung nicht zur Verfügung so
empfiehlt EZ-Drive den Festplattentyp Nr. 9 zu wählen. Bei einem meiner
Schätzchen dem Comapq Contura Areo musste ich hier die Festplatte im BIOS über [Configure
Hard Drives] von "DOS only or DOS and Windows" auf "Other Operating System"
umstellen. Die Festplatte erscheint dann im BIOS mit 0-MB aber damit hat es
geklappt. Hier ist wohl unter Umständen auch individuelles rumspielen angesagt.
Hat man die Einstellung gefunden geht die Installation dann auch Menügeführt
recht flott von statten. EZ-Drive kommt übrigens als Disketten-Image daher was
zuvor auf einem Rechner (bis WinXP 32Bit) auf Diskette geschrieben werden muss.
Mit der Diskette wird der PC dann gestartet und man landet direkt in der
EZ-Drive-Installation. Die Anwendung ist dank der Option "Fully Automatic
Install" intuitiv, für alles anderen steht eine ausführliche Hilfe zur
Verfügung. von daher möchte ich hier gar nicht weiter ins Detail gehen. Nur
soviel noch, während der Fully-Automatic-Installation wird man gebeten die
Installationsdiskette des nachträglich zu installierenden Betriebssystem
einzulegen. DOS 6.22 (oder darunter) benötigt das FAT16 Dateiformat und EZ-Drive
berücksichtigt dieses automatisch, leider hat FAT16 selbst wiederum eine
Limitierung auf 2 GB pro Partition. 4 Partitionen können angelegt werden, also
können mit FAT16 maximal die ersten 8 GB einer Platte genutzt werden. Win95b/98
arbeitet (auch) mit FAT32 und hat diese Einschränkung nicht.
Download:
ezdrv909.zip
DOS 6.22 ist das letzte DOS-Release welches von Microsoft als eigenständiges Betriebssystem vertrieben wurde. Das System arbeitet mit dem FAT16 Dateisystem welches auf eine maximale Größe von 2 GB begrenzt ist. Um das zu umgehen kann z.B. auf das DOS 7.1, ausgewichen werden, welches im Hintergrund von Windows 98 werkelt und nie separat als eigenständiges Betriebssystem angeboten wurde. Das Formatieren einer Diskette mit gleichzeitigem Übertragen der Systemdateien ist eine Möglichkeit um an das DOS ran zu kommen. Dies ist besonders empfehlenswert wenn man das System auch auf der Diskette belassen möchte und somit wirklich nur das allernötigste draufpacken kann. Dazu an einem Windows 98 Rechner:
Jetzt hat man ein Bootfähiges DOS 7.1 auf Diskette mit folgenden
Dateien: IO.SYS, MSDOS.SYS, COMMAND.COM. Die Dateien sind jedoch nur dann
Sichtbar wenn man im Explorer unter "Ansicht/Ordneroptionen/Ansicht/Versteckte
Dateien" " auf "Alle Dateien anzeigen" gestellt wird. Des weiteren wurde auch
noch die Datei drvspace.bin angelegt, welche man aber getrost löschen kann. Im
nächsten Schritt benötigt man noch die Datei SYS.COM aber auch FDISK.EXE und FORMAT.COM
werden benötigt, falls man die Festplatte des Zielrechners zuvor partitionieren
und/oder formatieren möchte. Diese Dateien findet man auf der Installations-CD von Win98
im Ordner "Old_MS-DOS". Möchte man nun noch einen Deutschen Tastaturtreiber,
CD-ROM-Unterstützung und weitere nützliche Dinge, so findet man
hier eine Anleitung dazu.
Alternativ kann man sich am Win98-Rechner auch über
"Start/Einstellungen/Systemsteuerung/Hinzufügen Entfernen/Startdiskette" eine
Bootdiskette erstellen lassen, diese enthält zwar allerlei Daten welche nicht
benötigt werden, aber zumindest auch all das, was man zum übertragen der
Systemdateien auf einen weiteren Rechner benötigt. Gleiches gilt natürlich auch
für eine original Win98-Bootdiskette, wenn man diese noch hat.
Nun kann man den Rechner mit der erstellten Bootdiskette starten und
mit dem Befehl "SYS C:"
die Systemdateien auf die Festplatte des Rechners (Laufwerk C:\ ) übertragen.
Jetzt kann man alles Weitere von der Diskette auf die Festplatte kopieren und
sich somit sein eigenes kleines DOS-System aufbauen. Alles was man dazu braucht
ist
hier zu finden.
Hinweis:
Sollte trotz korrekter Übertragung das System nicht starten wollen, so liegt es
eventuell daran, dass die Partition C nicht aktiv gesetzt ist. Um
sicherzustellen dass dies der Fall ist kann man das Partitionierungstool FDISK
benutzen. Dazu den Rechner mit der Bootdiskette booten und FDISK.EXE starten,
geg. die Unterstützung für FAT32 mit "J" beantworten, dann die "2" für "Aktive
Partition festlegen" und nun die aktive Partition bestimmen, in der Regel wird
dies die "1" für Partition C sein.
Nerviger Windows 98
Startbildschirm beim Booten
Booten man nun über die Festplatte
ins selbstgebastelte System, so erscheint während des Bootens der Windows 98
Startbildschirm. Je nach Rechnergeschwindigkeit ist dieser zwar nur für einen
kurzen Augenblick zu sehen aber irgendwie hat er mich gestört. Nach etwas Suche
im Netz fand
ich diese Lösung (unter Windows bearbeiten):
[Options]
Logo=0
Hinweis: Unter Windows XP muss im Explorer nicht nur die Option "Versteckte Dateien anzeigen" gesetzt sein, sondern auch noch der Haken bei "Geschützte Systemdateien ausblenden" weggenommen werden bevor man die MSDOS.SYS zu Gesicht bekommt.
Hat man sich sein eigenes DOS auf Basis der Windows 98 Startdiskette, also
DOS 7.1 aufgebaut kommt man eventuell auf die Idee Windows 3.x darauf zu
installieren. Die Installation verläuft auch tatsächlich reibungslos aber das
Anschließende Booten misslingt mit der Fehlermeldung: Der Computer
wurde mit einer MS-DOS-Version gestartet, die mit dieser Windows-Version nicht
kompatibel ist.
Abhilfe schafft hier das Patch-Paket OS2FIX von Ralf
Buschmann. Für das obige Szenario ist jedoch nur ein Patch des Paktes
erforderlich und zwar "Winstart". Dieser modifiziert die IO.SYS und lässt damit
Windows 3.x unter DOS 7.1 starten. Dazu kopiert man die Datei WINSTART.EXE aus
dem Ordner WIN3X auf das zu pachtende Systemlaufwerk, führt diese aus und folgt
den Anweisungen auf dem Bildschirm. Die beiden anderen Patchs betreffen laut
Beschreibung nur Win95b (nicht-US) und ein Booten von Win3x unter Win95.
Sicherheitshalber habe ich den zweiten Patch im Ordner HIMEM auch mal gestartet,
da Win98 nicht erwähnt ist könnte hier ja der gleich Bug vorliegen. Näheres
findet man in der sehr ausführlichen Beschreibung zu den Tools.
Download:
osr2fix.zip (31kB)
FAT32
Unterstützung
Jetzt bleibt nur noch das Problem mit dem
Dateisystem, zumindest dann wenn das Ganze auf einer FAT32 Partition laufen
soll. Auch wenn das eigentliche Betriebssystem DOS 7.1 mit FAT32 keine Probleme
hat, so kommt Windows 3.x leider von haus aus nicht damit klar. Aber auch
hierfür gibt es einen Patch damit Win3x unter FAT32 nicht ins stolpern gerät.
Hierzu muss die Anwendung 311FAT32.COM gestartet werden welche dann die
Win3x-Systemdatei WIN386.EXE patchet.
Download:
win311-FAT32-compatibility-patch.zip (604 kB)
Einige Anwendungen, darunter Word 6.0 und Excel 5.0 für Win3x benötigen Share.exe,
aber auch einige DOS-Spiele fragen danach. Zum Teil lassen sich
manche Anwendungen mit der Share.exe aus älteren DOS-Versionen zufriedenstellen.
Um Programme aus älteren DOS-Versionen unter DOS 7.1 zum laufen zu bringen benötigt man den
Anwendungsbefehl SETVER.EXE. Zu finden ist dieser auf der Installations-CD von Win98 im
Ordner "Old_MS-DOS". Dabei wird SETVER.EXE wie folgt angewendet:
Ich gehe davon aus dass das System wie
hier beschrieben aufgebaut ist und in der
AUTOEXEC.BAT folgende Zeile zu finden ist: PATH C:\DOS
Zur
CONFIG.SYS muss eine der beiden Zeile hinzugefügt werden, je nach dem ob im
System das Speicherverwaltungstool HIMEM zum Einsatz kommt oder nicht:
bei Nutzung von
HIMEM.SYS: DEVICEHIGH /L:1
=C:\DOS\SETVER.EXE
oder ohne HIMEM.SYS:
DEVICE = C:\DOS\SETVER.EXE
Dannach kopiert man
SETVER.EXE und SHARE.EXE in den Ordner C:\DOS\ und startet das System neu. Nun
gibt man folgenden Befehl ein SETVER SHARE.EXE 7.1 und startet das
System nochmal durch. Jetzt sollte sich SHARE.EXE ohne die sonst übliche
Fehlermeldung "Falsche DOS-Version" zu bringen ausführen lassen. Ordentlich ins
System eingebunden wird Share.exe mit folgendem Eintrag in der CONFIG.SYS:
DEVICE=C:\DOS\SHARE.EXE /F:4096 /L:40 Die Parameter /F:4096 /L:40 sind die
gängigsten und werden so z.B. von Word und Excel verlangt. Im Grunde wird es
aber in den meisten Fällen egal sein ob man Share mit oder ohne Parameter
startet, dazu gleich mehr.
Oftmals lassen sich mit dieser Methode gerade
Word und Excel nicht zum Start überreden und meckern immer noch an das
SHARE.EXE benötigt wird. Aber es gibt auch noch eine zweite Methode um das
Share-Problem los zu werden, welche
in den allermeisten Fällen sogar die bessere Wahl ist und zwar das kleine Tool
"FAKESHAR.COM". Hierbei handelt es sich um eine Software welche das Vorhandensein von Share vorgaukelt. Im Netz ist zu lesen, dass der Einsatz zu
Datenverlust führen kann. Das kann man prinzipiell nicht abstreiten, aber nur wenn man sich mit den
betroffenen Anwendungen in einem Netzwerk befindet wo mehrere Personen auf die
gleiche Datei zugreifen können, denn SHARE.EXE regelt genau dies. Also droht bei
der Verwendung von FAKESHAR kein Datenverlust, solange man das Ganze
auf einem Einzelplatzrechner oder gar in der DOSBox betreibt.
FAKESHAR wird
einfach vor dem Start der betroffenen Anwendung ausgeführt. Bei regelmäßigem
Gebrauch kann man FAKESHARE auch in die AUTOEXEC.BAT einbinden oder die
betroffene Anwendung mit eine Batchdatei starten in der man vorher FAKESHAR
ausführt. Das einmalige Ausführen von Fakeshar.com startet den Service, das
erneute Ausführen beendet ihn und gibt den Speicher wieder frei.
Download:
fakeshar.zip (2 kB)