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     Verteiler Aus- und Einbau

Die hier aufgeführte Anleitung hat weder den Anspruch auf Vollständigkeit, noch auf Korrektheit. Die Anwendung der gezeigten Hilfestellungen und Tipps erfolgt ausschließlich auf eigene Gefahr. Die Anleitung bezieht sich auf den 85'er Fiero L4 2.5L.
 

  Ausbau:

Hinweis: Vor dem Ausbau des Verteilers sollte man sich die Position des Rotors (Zündverteilerfinger) merken. Am besten bringt man ihn dazu in eine Zündposition. Das macht einem beim späteren Zusammenbau das Leben sehr viel leichter. 


Bild 1


Bild 2

Als erstes nimmt man die Verteilerkappe ab (Zündkabel auf der Kappe belassen!) und bringt den Rotor, wie im Hinweis schon erwähnt, in eine Zündposition. Also so, dass der Verteilerfinger auf einen der vier Kontakte in der Kappe zeigen würde, wenn diese montiert wäre. Dazu dreht man den Motor über die Zentralschraube der Kurbelwelle (rechts am Motor). Ich nehme hierfür einen 24mm Ring- Gabelschlüssel. Auf welchen Zylinder man nun mit dem Rotor zeigt, ist egal. Wichtig ist nur, dass man sich diese Position für den späteren Einbau gut merkt. Auf den Bildern habe ich beispielsweise den Kontakt oben links erwischt, welcher laut Literatur den Zylinder Nr. 1 bedient - Bild 1 (1). Hinweis! Diese Position muss aber nicht zwangsläufig dem 1. Zylinder zugeordnet sein, dazu später mehr. Hat man nun den Rotor grob ausgerichtet, so kann man diesen entnehmen und bekommt freien Blick auf den Induktionsgeber (Pick-Up unit). Hier kann man jetzt die Feineinstellung vornehmen indem man die Spitzen des Induktionsläufers genau über die Spitzen des umlaufenden Kranzes bringt - Bild 1 und 2 (2). Nun kann man die beiden Stecker vom Zündmodul abziehen, die Schraube des Klemmhalters herausnehmen - Bild 1 (4), den Halter entfernen und den Verteiler vorsichtig herausziehen.

  Einbau:

Beim Einbauen des neuen bzw. überholten Verteilers dreht man den Rotor vor dem Einsetzen wieder in die Stellung, welche man sich beim Ausbauen gemerkt hat. Beim Einsetzen wird sich diese Position aller Wahrscheinlichkeit nach etwas verstellen. Je nach Zahnstellung des Antriebsrades, mal mehr und mal weniger. Ist die Verstellung zu groß, so muss man die Rotorwelle vor dem Einsetzen eventuell etwas in die entgegengesetzte Richtung voreilen lassen. Geringe Abweichungen werden jetzt durch drehen des eingesetzten Verteilers ausgeglichen. Die Spitzen des Induktionsläufers und die des Kranzes müssen wieder übereinander gebracht werden - Bild 1 und 2 (2). Hierbei aber nicht die Kurbelwelle drehen, sondern den Verteiler! Hat man die Position erreicht, so kann der Verteiler wieder mittels Klemmblech und Schraube befestigt werden - Bild 1 (4) . Nun wieder die Kappe drauf und fertig. Es empfiehlt sich auf jeden Fall den Zündzeitpunkt, mittels Zündzeitpunktpistole (Stroboskopblitzer) zu überprüft und gegebenenfalls nachzustellen.

  Neuausrichtung der Verteilerkappe

Hat man den Hinweis beim Ausbau des Verteilers nicht befolgt oder den Motor während der Abwesenheit des Verteilers durchgedreht, so wird das Einstellen des Verteilers etwas aufwändiger. Der Vorgang kann aber auch dazu genutzt werden, um die Position des Zylinder Nr.1 neu festzulegen. Wie beim Ausbau oben bereits zwischen den Zeilen erwähnt, lässt sich die Position prinzipiell frei wählen. Bevor man loslegt, entfernt man am besten auch gleich alle Zündkabel und steckt diese später wieder neu.


Bild 3


Bild 4

Für die Neuausrichtung benötigt man den Zylinder 1 im oberen Totpunkt (OT) des Arbeitstakts! Auf der Keilriemenscheibe der Kurbelwelle befindet sich einer Kerbe, fluchtet diese mit der 0° Position der Motorseitig angebrachten Skala - Bild 3 (5) so befindet sich Zylinder 1 in OT Stellung. Hilfreich ist wenn man die Kerbe mit einem weißen wasserfesten Stift markiert. Am besten dreht man den Motor, mit der unter "Ausbau" beschriebenen Methode im Uhrzeigersinn, bis die Kerbe genau unter der 0°-Position steht. Jetzt am besten nochmals vergewissern, ob man sich auch wirklich im Arbeitstakt (Ein- und Auslassventil geschlossen) befindet. Hierzu nimmt man den Öleinfülldeckel ab und wackelt mit dem Zeigefinger an den beiden Kipphebel des 1. Zylinders - Bild 4 (6). Lassen diese sich beide noch etwas bewegen (Ventilspiel), so befindet man sich in der richtigen Stellung. Sind beide Kipphebel fest und lassen sich nicht bewegen, so befindet man sich im Ausstoßtakt und der Motor muss nochmals eine komplette Kurbelwellenumdrehung weiter gedreht und wieder auf OT ausgerichtet werden. Da der 85'er L4 2.5L seinen Zündfunken 8° vor OT bekommt, dreht man jetzt den Motor wieder etwas entgegen des Uhrzeigersinns bis die Kerbe mit der 8° Markierung fluchtet - Bild 3 (5).

Nun stellt man den Verteilerfinger, bei nach oben zeigendem Zündmodul auf Halb-Elf und setzt den Verteiler ein. Nun könnte man den Verteiler so einsetzen, dass das Zündmodul z.B. nach rechts zeigt, dann wäre der Zylinder 1 oben rechts und nicht mehr oben links, wie in der Abbildung gezeigt. Trotz prinzipiell freier Auswahl ist jedoch zu beachten, dass in der neuen Position auch die beiden Stecker noch ans Zündmodul geführt werden können. Nach dem Einsetzen muss dann nochmals, durch drehen des Verteilers die Position nachjustiert werden, so dass die Spitzen des Induktionsläufers und die des Kranzes fluchten - Bild 1 und 2 (2). Nun kann der Verteiler wieder mittels Klemmblech und Schraube festgeklemmt werden - Bild 1 (4). Jetzt die beiden Stecker wieder aufs Zündmodul stecken und die Kappe aufsetzen. Dann das Zündkabel des Zylinder 1 auf die neu eingestellte Position stecken, also dahin wo der Verteilerfinger aktuell hinzeigt. Wie gesagt hält man sich an die Ausrichtung wie im Bild 1 gezeigt, so wäre dies dann der Anschluss oben links. Nun folgen alle weiteren Zündkabel gemäß der Zündreihenfolge im Urzeigersinn. Also 3, 4 und 2 - Bild 5.


Bild 5

Das Einstellen der Zündung erfolgt im Diagnosemodus des Laufenden Motors. Diesen erreicht man durch Brücken des Pin a und B an der ALDL-Diagnosebuchse. Siehe hier.
Diagnosemodus bedeutet, dass das Steuergerät nicht mehr korrigierend in den Motorlauf eingreift. Folglich läuft er in diesem Modus wie ein Sack und die Kerbe der Riemenscheibe der Kurbelwelle wird unter der Stroboskoplampe auch deutlich hin und herzappeln, von daher kann man ihn nur Pi mal Daumen in die 8° vor OT-Stellung bringen. Nach dem das Steuergerät wieder hinzugeschaltet ist, sollte sich das stark beruhigen, wenn nicht, dann ist was faul an der Kiste.

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[erstellt am 05.06.2008, letzte Aktualisierung 08.12.2018]