Meine erste und auch zugleich letzte Wartung war im Sommer 2007 gemacht worden. im Sommer 2008 musste ich dann schon Kältemittel nachfüllen um sie nach dem Winter wieder ans laufen zu bekommen. Sie lief auch den ganzen Sommer durch aber im Sommer 2009 war wieder nicht mehr genügend Kältemittel im System. Da ich noch eine Dose LeakStop-Refrigerant hier hatte, habe ich diese dann auch komplett reingedrückt aber die Anlage wollte nicht mehr starten, obwohl die Füllanzeige nach dem Befüllen wieder im Grünen Bereich war. Danach hatte ich nichts mehr unternommen und bin über 10 Jahre ohne Klima gefahren. Allerdings möchte ich sie jetzt wieder versuchen fit zu bekommen und habe die zunächst einmal komplett evakuiert und erstaunlicher weise waren auch noch 120 g Kältemittel drin, und ein 30 minütiger Vakuumhaltetest verlief erfolgreich.
Gemäß Werkstatthandbuch beträgt die Füllmenge der Anlage 2,5 lb, was ca. 1340 g entspricht. Die Füllmenge bezieht sich jedoch auf das damals, bei der Auslieferung verwendete Kältemittel R12. In aller Regel dürften mittlerweile alle Anlagen (insofern sie noch betrieben werden) auf das neuere Kältemittel R134a umgestellt sein. Da das R134a jedoch eine geringere Dichte besitzt, ändert sich hier die Füllmenge auf ca. 1000 g.R12: 1340 g R134a: 1000gBei der Umrechnung habe ich mich an die Angaben folgender Tabelle gehalten: Kältemittel-Mengenaequivalent.
Gemäß Werkstatthandbuch sollen sich insgesamt 240 ml Öl im System befinden. Werden Komponenten Getauscht, so muss das sich darin befindliche Öl aufgefangen, gemessen und wieder als neues Öl beim Befüllen der Anlage hinzugegeben werden. Beim Tausch des Kompressors kommen laut Werkstatthandbuch zudem noch 30 ml zusätzlich hinzu, ebenso beim Kondensator (Kühler). Beim Filter-Trockner (Accumulator) und Verdampfer sogar +90 ml frisches Öl zusätzlich.
Nachdem ich die Anlage neu befüllt hatte lief zwar zunächst alles einwandfrei, aber bereits nach einem Tag wurde der Kompressor feucht (Kompressoröl). Warum diese Leckage beim Vakuumtest nicht aufgefallen war kann ich nur vermuten... Wie auch immer, da ein neuer Kompressoren recht günstig zu bekommen ist (180 EUR inkl. Versand und Einfuhrsteuer), habe ich mir kurzerhand einfach einen bei RockAuto.com geordert. Leider kam der neue Kompressor ohne Druckschalter und ich musste die beiden alten aus dem kaputten Kompressor rausoperieren. Das ist mir allerdings nur bei einem der der beiden Schalter wirklich gelungen, der andere war im Kompressor verklebt und ging kaputt. Also wieder zu RockAuto.com und nach den Schalter gesucht, jedoch konnte ich diese Typ dort nicht finden. Hier mal ein Bild der beiden Druckschalter im (original?) Kompressor (1 = High-Druckschalter, 2 = Low-Druckschalter):
Im Pennock's Fiero-Forum fand ich die Information das die beide originale Schalter nicht mehr produziert werden, aber es gebe dafür z.B. die Ersatztypen von Santech Nr. MT0671 und MT0678. Wobei der MT0678 der Ersatztyp für den High-Druckschalter (rot - 1) und der MT0671 der Ersatztyp für den Low-Druckschalter (weiß mit Pilzkopf - 2) ist. Beide Ersatztypen besitzen, im Gegensatz zu den Originalen mit je nur einem Anschluss, einen zweiadrigen Anschluss. Demzufolge müssen auch die beiden Stecker getauscht werden. die Teilenummern von Santech hierfür sind: MT0135 (Low) und MT0136 (High). Oder im Set, also Schalter + Stecker: MT0671 (Low) und MT00678 (High).Bei RockAuto.com waren leider beide Schalter nicht zu bekommen, aber dafür passende von Four Seasons, die Teilenummern dafür sind: 35961 (High-Druckschalter + Stecker), 35972 (Low) und der passende Stecker 37227. Falls auch diese beim Teilehändler des Vertrauens nicht zu bekommen sind, hier mal die Werte um weitere mögliche Ersatztypen zu finden.
Four Seasons 35961 (High)
Four Seasons 35972 (Low)
Four Seasons 37227 (für Low)
drucklos geschlossenöffnet bei 430 PSIschließt wieder bei 200 PSI
drucklos offenschließt bei 280 PSIöffnet wieder bei 210 PSI
Die original verbauten Schalter schalten gegen Masse und beziehen diese über deren Gehäuse vom Kompressor, deswegen besitzen diese auch nur einen Anschluss. Bei den Ersatztypen ist der eigentlich Schalter vom Gehäuse isoliert und folglich muss eine der beiden Leitungen an Masse und die andere an das vorhandene Kabel angeschlossen werden. Welchen der beiden Anschlüsse man an Masse und an den Kabelbaum klemmt ist egal. Im Pennock's-Forum berichten einige dass sie nach dem Tausch einen permanent laufenden Kühlerlüfter haben, sobald sie die Zündung einschalten. Abhilfe hätte hier gebracht, das Kabel des Low-Druckschalters, welches gehen Masse gelegt wurde abzuklemmen. Das ist aber aus meiner Sicht Nonsens, denn somit kann der Schalter nicht mehr funktionieren. Der Effekt ist allerdings der, dass der Kühlerlüfter zunächst aus bleibt und beim Einschalten der Klimaanlage auch wie vorgesehen an geht. Scheinbar ist der Low-Druckschalter am Kompressor redundant? Hm, irgend einen Sinn wird er schon haben, sonst hätte man ihn sicherlich weggelassen? Der Grund für den permanent laufenden Lüfter wird aller Wahrscheinlichkeit nach ein falscher Low-Druckschalter gewesen sein, welcher bei dem im Klimasystem herrschenden Normaldruck (nicht durch den Kompressor verdichtet, ca. 6 bar) durchschaltet. Also die Schalter nicht nur nach der Form und Farbe aussuchen, sondern auch zwingend auf die oben genannten Werte achten, dann läuft auch alles wie es soll.
Generell sollte der Trockner bei jedem öffnen der Anlage getauscht werden. War die Anlage jedoch nur kurzzeitig geöffnet und wurde dann zeitnah Vakuum gezogen dann kann man sich den Tausch eventuell auch mal sparen. Der passenden Ersatztyp von Four Seasons 33181 (z.B. erhältlich bei Rockauto.com).