Im Netz findet man hauptsächlich Infos darüber wie man das Chime-Modul zum schweigen bringt, aber ich möchte genau das Gegenteil. Mein Modul wurde über die Jahre hin immer leiser und leiser, bis es schlussendlich kaum noch zu hören war. Auch wenn es zum Teil schon etwas nervig ist, aber es gehört nun mal zum Fiero dazu und nach nunmehr fast 40 Jahren will ich ihm dein fröhlich Trällern auch nicht nehmen :-)
Um das Modul außerhalb vom Fahrzeug testen zu könne habe ich mir eine Übersicht der Pin-Belegung erstellt. Darauf vermerkt sind auch die Eingangsbedingungen um den entsprechenden Ton abspielen zu lassen. Einen Ton für das Anschnallzeichen konnte ich dem Modul nicht entlocken. Mein Fiero (BJ.85) hat auch keinen elektrischen Anschluss am Gurtschloss, der ein "Nicht-Anschnallen" detektieren könnte, von daher bleibt der Pin 4 ein Rätsel. Bei Pin 2 (Anschnallzeichen Armaturentafel) steht nach Einschalten der Zündung ein +12V Signal an. Im Gegensatz zur Anzeige, die nach einigen Sekunden wieder erlischt bleibt das Signal jedoch bestehen. Gemessen habe ich das im ausgebautem Zustand, entweder fehlt der Elektronik die Last der Kontrollleuchte oder das Ausschalten geschieht an anderer Stelle. Jedenfalls bleibt das Anschnallzeichen bei gezogenem Modul komplett dunkel.
Chime Box Pinout (PDF)
Mein erster Verdacht waren die Elkos. Diese bereiten bei betagter Elektronik öfter mal Probleme, da sie einer Alterung unterliegen. Das darin befindliche Elektrolyt kann eintrocknen oder auch auslaufen, wobei ich letzteres direkt ausschließen konnte. Also habe ich die Kondensatoren ausgelötet und nachgemessen und alle drei hatten immer noch ihre angegebene Kapazität - nach fast 40 Jahren - Hut ab! Da sie aber schon mal draußen waren habe ich mal einen Satz neue eingelötet. Aber wie zu erwarten hat sich nichts geändert :-(
Zur Info, links original Elkos, rechts Ersatz-Elkos mit Werten. Original sind 50V und 10V verbaut, ich habe einheitlich 16V genommen, das tuts auch. Letztlich war die Ursache jedoch, wie so oft bei Elektronikgeräten mal wieder ein mechanisches Problem. Die Membrane des Schallwandlers konnte nicht mehr frei schwingen, weil sich das Oberteil leicht, in Richtung Spule gesetzt hatte. Durch anlegen von +12V auf Pin 7 + 8 und Masse auf Pin 3 bringt man die Box zum Trällern (Licht An Warner). Jetzt kann man das Oberteil mit einem kleinen Schlitzschraubendreher in eine Position hebeln, wo der Ton wieder satt und klangvoll ist. Verkantet man das Oberteil nur ein wenig, so fängt das Teil direkt an zu kratzen. Es waren am Ende nur wenige 1/10 mm die einen enormen Einfluss auf Lautstärke und Klang hatten. Durch das viele Hin- und Herdrücken, Hebeln und Schieben bis der Ton passte, löst sich das Oberteil noch weiter. Darum habe ich es zum Schluss mit zwei Tropfen Sekundenkleber wieder fixiert.