Spannungsregler 78xx

Allgemeines zur Festspannungsreglerserie 78xx

Spannungsregler sind elektronische
Bauteile, die eine „hohe“ Eingangsspannung auf eine geringere
Ausgangsspannung regeln. Es gibt Typen, bei denen die
Ausgangsspannung regelbar ist, und solche, bei denen sie fest
vorgegeben ist – um letztere dreht es sich auf dieser Seite. Die
am häufigsten anzutreffenden Festspannungsregler sind die der
Serie 78xx (79xx für negative Spannungen). Es gibt sie für
Ausgangsspannungen von 5, 6, 8, 9, 12, 15, 18 oder 24 V. Die
Ausgangsspannung wird in der Typenbezeichnung angegeben.
Beispielsweise regelt der Typ 7805 auf 5 V, der 7812 auf 12 V
usw. Die Eingangsspannung muss ca. 2 V über der Ausgangsspannung
liegen, damit der Regler arbeiten kann. Die Standardreihe ist
gekühlt bis max. 1 A belastbar, wobei die Eingangsspannung
hierbei nicht wesentlich mehr als 3 V über der Ausgangsspannung
liegen sollte – dazu später mehr. Prinzipiell kann die
Eingangsspannung zwar bis zu 36 V betragen, jedoch erhöht sich
mit steigender Differenz zwischen Ein- und Ausgangsspannung die
Verlustleistung und somit auch die thermische Belastung.
Generell sollten Spannungsregler immer mit einem Kühlkörper
versehen werden, und zwar nicht nur, wenn sie im Grenzbereich
betrieben werden – es sei denn, sie werden wirklich nur mit
einem Bruchteil ihrer maximalen Belastung beansprucht. Die
maximalen Ströme sind über Buchstaben in der Typenbezeichnung
verschlüsselt. Der Typ 78S12 regelt demnach auf 12 V bei einem
maximalen Strom von 2 A (gekühlt), unter Beachtung der maximalen
Spannungsdifferenz. Die Aufschlüsselung ist der folgenden
Tabelle zu entnehmen:
|
78Lxx |
0,1 A |
| 78Mxx |
0,5 A |
| 78xx |
1 A |
| 78Sxx |
2 A |
| 78Txx |
3 A |
| 78Hxx |
5 A |
Der 78xx besitzt eine
integrierte Strombegrenzung, die bei Überlastung oder
Kurzschluss die Ausgangsspannung automatisch
herunterregelt, sowie eine integrierte thermische
Schutzschaltung.
Grundschaltung
Die folgenden beiden Schaltungen
sind geeignet bzw. ausreichend zur Spannungsregelung von bereits
geglätteten Gleichstromspannungen. Die linke Schaltung zeigt die
minimalistische Bastel-Schaltung, die rechte die minimal
empfohlene Schaltung.

Der Kondensator C1 verhindert
Eigenschwingungen des Spannungsreglers, welche zu einer höheren
thermischen Belastung bis hin zu Regelstörungen führen können.
Somit ist C1 ein wichtiger Bestandteil der Spannungsregelung und
sollte immer mit verbaut werden. Dabei ist darauf zu achten,
dass dieser immer in unmittelbarer Nähe des Reglers angebracht
sein sollte. Der Kondensator C2 ist beim 78xx nicht zwingend
erforderlich, verbessert jedoch das Regelverhalten bei schnellen
Lastwechseln.
Achtung! – Folien-Elkos sind hierfür nicht geeignet. Laut
Herstellerangaben müssen Keramik- oder Tantal-Kondensatoren
eingesetzt werden.
Für nicht geglättete
Eingangsspannungen sollten noch zwei weitere Kondensatoren (Elkos),
parallel zu C1 und C2 mit in die Schaltung integriert werden.
Deren Auslegung ist in erster Linie abhängig vom benötigtem
Strom, der Wert sollte min. 0,1 µF je mA betragen.

Mehr Sicherheit
Mehr Schutz für die
hinter dem Spannungsregler liegenden Komponenten bietet eine
Rückflussdiode, die in Sperrrichtung vom Ein- zum Ausgang
geschaltet wird. Hintergrund: Liegt die Ausgangsspannung, zum
Beispiel aufgrund einer Induktions-Spannungsspitze, auch nur
kurzzeitig über der Eingangsspannung, kann das das Ende des 78xx
bedeuten. Das Fiese an der Sache ist, dass es bei solch einem
Versagen zum Kurzschluss zwischen Ein- und Ausgang kommen kann,
was fatale Folgen für die dahinterliegende Schaltung haben kann.
Ein geeigneter Diodentyp ist zum Beispiel die 1N4002, die mit 1
A Belastbarkeit genügend Reserven bietet.

Belastbarkeit und Kühlung
Ein
Festspannungsregler muss die Spannungsdifferenz regelrecht
verbraten und in Wärme abgeben. Diese Verlustleistung errechnet
sich aus Eingangsspannung minus Ausgangsspannung, multipliziert
mit dem Strom, der den Spannungsregler durchfließt. Das heißt:
Je größer die Spannungsdifferenz und/oder der Strom, desto höher
die Verlustleistung, desto mehr Abwärme entsteht und desto
besser muss gekühlt werden. Im Rechenbeispiel haben wir eine
Eingangsspannung von 12 V, die mittels eines 7805 auf 5 V
geregelt wird. Der Strom, der den Spannungsregler durchfließt,
beträgt 50 mA.

Und wie gewohnt, hierzu auch einen passenden
Onlinerechner

Ab wann man einen 78xx im TO220-Gehäuse mittels Kühlkörper
passiv kühlen sollte, hängt neben der Verlustleistung auch vom
Einbauort und der zu erwartenden Umgebungstemperatur ab. Alles,
was über 0,5 W liegt, sollte auf jeden Fall gekühlt werden; was
über 0,1 W liegt, sollte man im Betrieb beobachten. In der Regel
verkraftet der 78xx bis zu 125 °C Kerntemperatur. Das heißt zum
einen aber nicht, dass man diese auch zwingend erreichen muss
;-) und zum anderen kann man ja nur die Gehäusetemperatur messen
und sollte entsprechend Reserve einplanen. Eine
Bastler-Faustregel besagt: Kann man den Regler im laufenden
Betrieb lange und fest anpacken, ohne dass es weh tut, dann ist
alles gut.

DC-DC Step-Down Wandler
Früher war ein Spannungsregler immer
das Mittel der Wahl, wenn man bei Bastelprojekten kostengünstig
und auf kleinem Bauraum eine Spannung herunterregeln musste.
Aufgrund des schlechten Wirkungsgrads stieß man hier jedoch
schnell an Grenzen. Heutzutage ist ein Step-Down-DC/DC-Wandler
häufig die bessere Wahl. Warum? Weil diese Bauteile dank "Made
in China" fast nichts mehr kosten und zudem immer kleiner
werden.
MP1584EN bekommt man
beispielsweise für unter einen Euro und er misst gerade mal 17 ×
22 × 3,5 mm.

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