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Nach dem ich eine China-Dieselheizung schon seit fast zwei Jahren in Beobachtung habe ich mich nun doch entschlossen eine zu kaufen und meinen Blueflameofen in den Ruhestand zu schicken. Nicht zuletzt hat mich der extreme Anstieg des Gaspreises dazu getrieben. Hatte ich noch im Januar 2021 14,28 EUR für eine 11 kg Propangasflasche bezahlt, sind es jetzt im April des selben Jahres bereits stolze 18,99 EUR. Wahrscheinlich wird hier die neue CO2-Steuer nur als Vorwand genommen. Ein Anstieg von über 30% lässt sich damit aber beim besten Willen nicht erklären. Wie auch immer, jetzt ist sie da und soll in Zukunft meine ca. 20 qm Werkstatt beheizen.
Diese Seite beinhaltet:
Die Inbetriebnahme ist mit der Voreinstellung des Gerätes problemlos
möglich und die Bedienung intuitiv genug, um ohne Bedienungsanleitung zurecht zu
kommen. Das ist auch gut so, denn eine Wirkliche Hilfe ist diese nicht. Sobald es um weitere
Einstellungen geht, wie z.B. das Anlernen der mitgelieferten
Fernbedienung oder das Anpassen der Geräteeinstellungen ist man
damit echt aufgeschmissen. Zwar findet man im Netz haufenweise private
Videos über diese Geräte, die im Grunde ja alle gleich aufgebaut
sind, jedoch empfand ich es als recht mühsam, alle für mich
relevanten Infos auf diesem Wege zusammenzutragen. Diese Seite soll mir
deshalb in erster Linie als Nachschlagewerk der gesammelten Infos dienen,
aber eventuell könnten diese ja ebenfalls jemanden dienlich sein.
Nun etwas zum Heizgerät selbst. Ob man
sich jetzt die Variante zum Einbau besorgt, oder das kompakte
All-In-One-Gerät ist im Grunde egal,
das eigentliche Heizgerät ist immer das gleiche. Es gibt sie mit
2 kW, 5 kW und 8 kW Nennleistung, wobei ich auch hier mehrfach gelesen habe, dass es
sich bei der 8 kW Variante nur um eine getunte 5 kW Heizung handelt.
Ob dem tatsächlich so ist kann ich nicht bestätigen. Die Abmaße
der 2 kW Variante lassen hingegen auf eine andere, kompaktere
Hardware schließen.
Die Steuerung des Heizers ist im inneren des
Gerätes verbaut und wird in meinem Fall über ein Bedienteil (mit Display) gesteuert. Es gibt auch Geräte
die mittels Multifunktionsbedienknopf
bedient werden, von denen ich jedoch abraten würde,
da hier die Geräteinstellung nicht angepasst werden kann.
Das 5-Tastendisplay gibt es in zwei Ausführungen. Mein Gerät hat
ein schwarzes, rechteckiges LCD-Display, aber viele Heizer werden auch
mit dem wohl neueren blauen (z.T. rötlichen) und geschwungenem Display angeboten.
Diese werden zum Teil auch mit einer Fernbedienung angeboten welche über ein
Display verfügen, was einem z.B. die aktuelle Heizstufe anzeigt. Die
Bedienung und der Funktionsumfang scheinen aber identisch zum
alten schwarzen Display zu sein. Als Zubehör gibt es auch noch ein simples
3-Knopf-Bedienteil ohne Display (On/Off und Drehknopf für Heizleistung) und ein
Drehknopf-Bedienteil mit Fernbedienung.
Darüberhinaus gibt gibt es bei neuen Geräten
noch eine Display-Variante mit vier Gummi-Tasten und noch eines mit Drehknopf und
Bluetooth, welches sich auch mit einem Handy oder der mitgelieferten
Fernbedienung steuern lässt. Diese beiden Display-Varianten werden auch als
Zubehör angeboten. Soweit ich das überblicke sind diese jedoch nicht mit der
alten Variante (dreipoliger Rundstecker) kompatibel.
Die Heizleistung
meines 5 kW-Gerätes hat mich echt positiv überrascht. Auch wenn
die angegebenen 5 kW wohl eher nicht erreicht werden, so ist das was da raus
kommt doch schon recht beachtlich und gewiss nicht nur ein
laues Lüftchen. Der reale Dieselverbrauch scheinen wohl den
Angaben in etwa zu entsprechen, zumindest hatte ich bei einem
ausgedehnten Testlauf von knapp 10 Stunden einen Verbrauch von
ca. 3 L, bei mittlerer Last. Laut Herstellerangabe liegt der
Verbrauch bei 0,18 L/h bei Minimallast und 0,48 L/h bei Volllast.
Die 5kW Nennleistung passen bei einer überschlägigen Rechnung
auch fast.
Denn 1 L Diesel hat bei optimaler Verbrennung eine Heizleistung von 9,7 kW , also kommt man mit 0,48 L auf 4,656
kW. OK, da geht noch en bissel was an ungenutzter Wärmeenergie
und nicht perfekte Verbrennung durch den Auspuff flöten, aber dennoch fühle ich mich
damit nicht
komplett verarscht. Man kann die Abgaswärme mit einem längerem
Abgasrohr ja auch noch etwas nutzen, doch wird am Ende immer
Heizleistung nach Außen entweichen. Die Abgase bei
Betriebstemperatur sind bei meinem Heizer quasi geruchslos. Das
kenne ich zwar auch so von meiner Webasto Diesel-Standheizung im
Auto, aber zwischen den beiden Geräten liegt ein Faktor 15 im
Anschaffungspreis ;-) Auch wenn man die Abgase nicht richten kann, müssen
diese dennoch auf jeden Fall raus,
ich habe schließlich lange genug die Abgase meines Blueflameofens schnüffeln
müssen ;-)
Temperaturen bei Volllast* :
- Auspuffrohr am Abgasauslass: bis ca. 200 °C
- Auspuffrohr nach
200 cm: <40°C
- Ausströmer Warmluft: 95°C
Stromverbrauch* :
- beim Start (Glühkerze an): ~11 A
- beim Abschalten (Glühkerze an) ~10A
- unter
Volllast: ~6 A
- auf kleinster Stufe **: ~1 A
- Standby: ~0,1 A
Geräuschentwicklung* :
- Volllast 1m vom Gerät mit 2m
Auspuffrohr + Schalldämpfer: xxx dB
- Auf kleinster Stufe: xxx
dB
- Volllast 1m vom Ausströmer:
- Auf kleinster
Stufe: xxx dB
*) Alle Werte beziehen sich auf meine persönlichen Grundeinstellung und können generell von Gerät zu Gerät leicht schwanken.
Hier möchte ich einige Einstellmöglichkeiten auflisten, die man nicht oft braucht
und schlecht, fehlerhaft oder erst gar nicht in der Bedienungsanleitung
zu finden sind.
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Entlüften bzw. Füllen der Kraftstoffleitung
Nimmt man
die Heizung zum ersten mal in Betrieb, bzw. hat man den Tank
komplett "leergefahren" muss die Kraftstoffleitung entlüftet
werden. Hierzu kann man die Pumpe laufen lassen
ohne den Heizvorgang zu starten. Dazu geht man wie folgt vor:
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- Taste [OK] und [Down] gleichzeitig drücken
- das Display zeigt nun "H oF"
- durch Drücken der Taste [Up]
kann jetzt die Pumpe eingeschaltet werden
- das Display zeigt
jetzt "H oN" und das Pumpensymbol
- durch Drücken der Taste
[DOWN] schaltet die Pumpe wieder ab
Die Pumpe startet zunächst mit einer
niedrigen Taktfrequenz und steigert diese dann nach wenigen Sekunden. Nach einer
gewissen Zeit schaltet die Pumpe auch wieder automatisch ab, falls sie nicht über die Taste
[DOWN] manuell ausgeschaltet wurde.
Fernbedienung Anlernen
Dieser Punkt wird in der Bedienungsleitung leider nicht richtig erklärt. Offenbar gibt es
hier auch unterschiedliche Softwarestände die eine jeweils andere
Tastenkombination erwartet.
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Altes schwarzes Display - Variante 1 (häufigste Variante)
- Taste [UP] drücken und gedrückt halten
(3-5 Sekunden)
-
auf dem Display erscheint "HFA"
- jetzt Taste [UP] loslassen
- nun die Taste [ON] auf der Fernbedienung drücken
- die
Fernbedienung ist jetzt angelernt
Altes schwarzes Display - Variante
2 (seltenere Variante *)
- Taste [Down] und [Power]
gleichzeitig drücken und gedrückt halten (3-5 Sekunden)
- auf
dem Display erscheint "OC 1" (1. Ferbedienungsplatz)
- mit
[UP]/[Down] einen der 5 möglichen Plätze wählen ("OC 1" - "OC 5")
- nun die Taste [ON] auf der Fernbedienung drücken
- im Display
erscheint "H 6"
- mit Up/Down
kann man zwischen H1-H6 wechseln **.
- die
Fernbedienung ist jetzt angelernt
*) Das Display unterscheidet sich
opisch durch ein Schraubenschlüsselsymbol anstatt des Zahnradsymbols der
SET-Taste
**) Die Bedeutung ist mir aktuell unklar, da ich bislang nur
mit Variante 1 Displays zu tun hatte.
Neueres schwarzes
trapezförmiges und blaues (z.T. rötliches) und geschwungenes Display
- Taste [Down] drücken und gedrückt halten (3-5 Sekunden)
-
auf dem Display erscheint "HFA"
- jetzt Taste [UP] loslassen
- nun die Taste [ON] auf der Fernbedienung drücken
- die
Fernbedienung ist jetzt angelernt
Grundeinstellung
In
dem Passwortgeschütztem Grundeinstellmenü
können verschiedene Werte wie z.B. min / max Pumpenfrequenz und Gebläse-/Lüfterdrehzahl
angepasst werden. An diesen Einstellungen kann man beispielsweise drehen, wenn die Heizung
nicht ordnungsgemäß arbeitet, Änderungen vorgenommen wurden, oder man die
Heizleistung etwas "tunen" möchte. Das Passwort bzw. der Code
zum Aufrufen des Menüs lautet "1688". Wurde der Code geändert
und vergessen, oder ist schlicht nicht bekannt, dann sollte der Master-Pin "9009"
weiterhelfen. Inwieweit die hier gezeigte Grundeinstellung auf dem neuen
Bluetooth-Bedienteil anwendbar ist kann ich aktuell nicht sagen. Bei allen
älteren Varianten sollte man wie folgt ins Menü gelangen:
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- Taste [SET] so oft drücken bis im Display "- - - -"
erscheint
- mit der Taste [UP] oder [DOWN] auf "1" stellen
- Eingabe mit der Taste [OK] bestätigen -> die Anzeige springt
dann zur nächsten Stelle
- hier wieder mit [UP] oder [DOWN] auf "6"
stellen
- Vorgang wiederholen bis der komplette Code "1688"
bzw. "9009"eingegeben wurde
Nach erfolgreicher Eingabe wird direkt der erste
Menüpunkt im Bearbeitungsmodus angezeigt. Zum Ändern der Werte wird
genauso vorgegangen, wie bei der Eingabe des Codes. Also Stelle für Stelle mit
den Tasten [UP] und [DOWN] anpassen und mit [OK] bestätigen. Damit die
Einstellungen übernommen werden, muss das Menü einmal komplett durchlaufen
werden. Springt man vorher mit der Taste [SET] heraus, so werden die
eingegebenen Werte verworfen. Folgende Einstellungen können, in der hier
aufgelisteten Reihenfolge vorgenommen werden:
Die Anpassung der Werte sollte man nur in kleinen Schritten Vornehmen und
immer wieder die aktuelle Einstellung mittels Probelauf testen. Die
Taktfrequenz der Pumpe und die Lüfterdrehzahl müssen dabei immer ausgewogen
sein.
Die Heizung besitzt zwar ein separates Gebläse für die
Verbrennungsluft, dieses sitzt aber auf der gleichen Welle wie der Heizlüfter,
dies sollte man bei der Einstellung berücksichtigen. Hat man z.B. eine sehr hohe obere Taktfrequenz, bei gleichzeitig niedriger
max. Drehzahl eingestellt, so läuft man Gefahr, dass sich das Gerät bei Volllast überhitzt.
Im Teillastbetrieb hingegen könnte der Sauerstoff für eine optimale Verbrennung
dadurch knapp werden, Qualm im Abgas und ein verrußen der Brennkammer wird dann
die Folge sein. Hat man eine zu niedrige min. Taktfrequenz, bei gleichzeitig hoher
min. Drehzahl eingestellt, kann die Verbrennungstemperatur zu gering werden.
Die
Temperatur sollte für eine saubere Verbrennung immer ausreichend hoch sein. Ein
Anhaltspunkt bietet die Temperaturanzeige, das sind die farbigen
Balken im Heizerpiktogramm. Für eine optimale Verbrennung
sollten möglichst alle 6 Balken aufleuchten.
Hat man die Ansaugleitung,
oder die Abgasleitung signifikant verlängert, oder gar einen zusätzlichen
Wärmetauscher (Heizkörper, Ladeluftkühler, AGR-Kühler, etc...) dazwischen
geschaltet, so sollte man die Lüfterdrehzahl auf jeden Fall etwas anheben, um
dem dadurch entstandenen Staudruck entgegenzuwirken. Generell ist so was, bis zu
einem gewissen Grad machbar.
Eine falsch eingestellte
Arbeitsspannung wird über das Blinken des Batteriesymbols, am oberen Displayrand
angezeigt.
Die Sinnigkeit des Lüftermodus "2" erschließt sich mir nicht ganz,
nur der Modus "1" macht meiner Meinung nach Sinn.
Mit der
Glühkerzenleistung kann man die Zündfreudigkeit des Heizers optimieren. Möchte
man sein Diesel mit Pflanzen- oder Altöl panschen, so könnte man durch anheben des
Wertes das Zündverhalten wohl etwas verbessern. Ich rate aber generell davon ab,
das Ding ist für reinen Diesel ausgelegt und auch nur das sollte da rein.
Heizöl, sollte oberhalb der Frostgrenze sicherlich auch gut funktionieren. Das
Hochdrehen der Glühkerze wirkt sich sicherlich auch auf dessen Lebensdauer aus... Die Aktivität
der Glühkerze wird übrigens in der oberen linken Ecke des Heizerpiktogramms angezeigt. Ist dort
ein rotes Glühkerzensymbol zu sehen, so ist diese gerade aktive.
Meine
persönlichen Geräteeinstellung sind:
- min.
Taktfrequenz: 1,6 Hz
- max. Taktfrequenz: 6,2 Hz (leicht
getuned :-)
- min. Lüfter: 1650 RPM
- max.
Lüfter 5000 RPM
- Lüftermodus: 1
-
Glühkerzenleistung: 5
Betriebsmodus - Temperaturregelung oder Leistungssteuerung
Die Heizung lässt sich temperaturgeregelt, oder leistungsgesteuert betreiben. Bei der
Temperaturregelung wählt man über die Tasten [UP] und [Down] eine
Wunschtemperatur aus, die das Gerät dann zu halten versucht. Hierbei wird die
Heizleistung automatisch der aktuell gemessenen Raumtemperatur (Fühler im
Display) anpasst.
Bei der Leistungsteuerung wird die, über die Taktfrequenz eingestellte
Heizleistung, unabhängig von der Raumtemperatur gefahren. Lüfter und Pumpe
laufen gemäß der Grundeinstellung auf einem gleichbleibenden Wert. Zwischen den
beiden Modi wird wie folg gewechselt:
Altes schwarzes Display:
- Taste [SET] und [UP]
gleichzeitig drücken
- Wird im Display "P" und die Taktfrequenz
angezeigt so befindet sich das Gerät in der Leistungssteuerung
-
Wird im Display eine Temperatur angezeigt, so befindet sich das Gerät in der
Temperaturregelung
Neueres geschwungenes blaues (z.T. rötliches) Display
- Taste [OK] und [UP] gleichzeitig drücken (UP ist Pfeil nach
links, China Logik halt :-)
- Rest wie oben...
Im Falle einer Störung
wird ein Fehlercode gesetzt und auf dem Display ausgegeben. Der aktuell gesetzte
Fehlercode kann über die Taste [OK] abgerufen werden, dazu [OK] so oft betätigen
bis "E-xx" auf dem Display erscheint. Folgende Codes können gesetzt werden.
Hier möchte ich alle Störungen und Defekte auflisten, die mein Heizer im
Laufe der Zeit hatte. Der Heizer ist in den kalten und kühlen Monaten regelmäßig
im Einsatz und an kalten Tagen (< 10° C) läuft er aktuell beinahe täglich und
wird in der Regel auch mehrmals ein- und ausgeschaltet.
Nach nicht ganz einem
Jahr reibungslosem Betrieb wollte der Heizer plötzlich nicht mehr richtig
starten. Im Normalfall setzt die Verbrennung innerhalb der ersten 3-8 Pumpenstöße
hörbar ein. Die Verbrennung startete jetzt jedoch sehr viel später und kam auch nicht
wirklich zügig in Schwung. Die Folge war weißer, dichter Qualm aus dem
Auspuff. Ein Fehler wurde nicht gesetzt, wobei ich den Startvorgang auch
frühzeitig abgebrochen hatte. Eventuell hätte das Gerät dann früher oder später
einen Fehler gesetzt. Mein Verdacht lag auf dem Brenner-Sieb bzw. der Glühkerze
selbst. Wobei ich bei einem defekt der Glühkerze auch den Fehler E-03 erwartet
hätte...
An die Glühkerze kommt man eigentlich noch einigermaßen gut dran, ohne
die Maschine komplett zerlegen zu müssen:
Nachdem man die Gummitülle etwas bei Seite geschoben und den Stecker
von der Platine abgezogen hat, kann man die Kerze mit einem
Spezial-Kerzenschlüssel herausdrehen. Diesen bekommt man für schmales Geld im
Netz. Oft gleich in einem Set bestehend aus: Glühkerze, Brenner-Sieb, Dichtungen
und eben den Kerzenschlüssel, für ca. 15 EUR. Solch ein Set hatte ich mir kurz
nach dem Kauf der Heizung gleich mal auf Lager gelegt, das war eine gute Idee :-)
Die Glühkerze sah
optisch noch intakt aus, weshalb ich sie testweise gleich mal an eine 12V
Autobatterie angeschlossen hatte. Sie fing relativ zügig und gleichmäßig an zu
glühen, was ich aufgrund des Aussehens und dem nicht gesetzten Fehler E-03 auch
beinahe schon erwartet hatte. Der Widerstand beträgt ca. 1 Ohm, was auch dem
Wert einer
neuen Kerze entspricht (gegengemessen). Der Verdacht liegt jetzt voll und ganz
auf dem Brennersieb. Als ich jedoch dieses mit Hilfe eines
Schraubendrehers und einer Spitzzange aus dem Kerzenloch herausgepopelt hatte war
ich doch etwas überrascht, da es weder beschädigt noch sonderlich
verschmutzt bzw. verkokt war.
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Auf dem Bild scheint die Glühkerze beinahe weiß zu glühen,
eigentlich glüht sie rot, bis hellrot aber ich konnte meine
Handykamera nicht dazu bewegen den originalfarbton einzufangen.
Nun ja, ohne wirklich davon überzeugt zu sein, dass das
Brenner-Sieb die Ursache gewesen sein sollte, habe ich die
Heizung mit dem neuen Sieb aus dem Reparaturset wieder
zusammengebaut. Und siehe da, seit dem läuft sie wieder
wunderbar. Erklärungsversuch: Das einlaufende Diesel sollte sich gleichmäßig auf
dem Sieb ausbreiten und durch die somit vergrößerte Oberfläche
schnell entzünden. Rein optisch hätte ich dem Sieb diese Aufgabe
auch so noch zugetraut, aber irgendetwas hat dann wohl doch
nicht mehr gepasst? Wie auch immer, ich habe mir jetzt
direkt mal einen 10'er Pack geordert, direkt aus China kosten
die nicht mal 5 EUR.
Tipp: Diagnosekabel
Glühkerze
Um die Glühkerze sicher testen zu können, habe ich mir ein kleines
"Diagnosekabel" gebastelt. Auf der einen Seite der 0,75 mm²
Doppellitze befinden sich zwei Krokoklemmen und auf der anderen
Seite habe ich zwei 0,8 x 10 mm Nägel angelötet. Das Teil wird
mir bestimmt auch noch bei anderen Diagnosen sehr behilflich
sein.
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Nachtrag !!! -
08.11.2023 - Diesel
Einlaufnut verkokt
Nach ein paar Monaten kamen die
Startschwierigkeiten wieder zurück, wenn auch nicht so
ausgeprägt wie vor dem Tausch des Brennersiebs. Ich hatte mich
damit arrangiert, dass der Brenner bei jedem 5. - 10. Startversuch,
insbesondere nach vorherigem längerem Teillastbetrieb nicht gleich Zünden
wollte. Ich habe dann halt immer genau hingehört ob der Brennvorgang
nach 20-25 Pumpstößen startet, wenn nicht dann habe ich der
Kiste den Strom komplett weggenommen und nochmal neu gestartet,
dann lief er immer direkt an.
Aufgrund eines
Lagerschadens des Gebläsemotors habe ich die Heizung komplett zerlegen
müssen und
in Bezug auf die Startschwierigkeiten dann beiläufig folgendes festgestellt:
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Das Bild zeigt die Glühkerzenbohrung des ausgebauten Brenners, mit entnommenen Brenner-Sieb. Am Ende des Gewindes ist eine umlaufende Nut zu erkennen, diese liegt direkt am Dieseleinlauf. Das Diesel trifft also nicht an einem Punk auf das Brenner-Sieb, sondern über die Nut ringsherum. Das funktioniert allerdings nur dann wenn die Nut auch frei ist und in meinem Fall war diese eben ziemlich verkokt. Letztendlich wird dies wohl das Problem der Startschwierigkeiten gewesen sein. Die Nut habe ich mit einem kleinen, an der Spitze umgebogenen Flachschraubendreher gereinigt. Im Eingebauten Zustand ist die Stelle nur sehr schwer ersichtlich, weshalb ich dies beim ersten Beseitigungsversuch übersehen hatte. Das Wechseln des Siebs hatte da zwar im ersten Moment eine Verbesserung gebracht, weil dadurch die Nut wohl etwas von dem Schmodder befreit wurde, aber halt nicht gründlich und somit nicht nachhaltig. Das würde zumindest erklären weshalb ich am Sieb keinen nennenswerten Verschleiß und somit Defekt erkennen konnte.
Nach drei Jahren und somit auch drei Heizperioden (die vierte steht in den Startlöchern) läuft der Lüfter sehr rau und quietscht zeitweise auch fürchterlich, insbesondere beim Hochfahren. Nachdem ich das Heizgerät aus dem Gehäuse geschält und am Lüfterrad gedreht hatte war klar, hier liegt ein Lagerschaden des Lüfters vor. Zum vergleich hier mal ein Video, links ein brandneues Heizgerät und rechts das nach drei Heizperioden:
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Eines gleich vorweg, das Gebläse hat kein eigenes Lager, alles hängt direkt am Motor und hier sind auch die verschlissenen Lager zu suchen. Das Zerlegen gestaltet sich sehr einfach.
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Der Motor wird mit zwei Torx-Schrauben (T20) zusammengehalten. Es empfiehlt
sich vor dem Zerlegen eine Markierung anzubringen. Die beiden Deckel lassen sich
auch 180°, zur Achse verdrehen anbringen, dann bekommt man aber beim Einbau
Probleme mit dem Kabelausgang - so mir geschehen :-/
Sind die Schrauben
komplett gelöst, so kann man ihn vorsichtig auseinanderziehen und dabei auf die
Kohlen und Kollektor aufpassen. Um an das eine Lager zu gelangen muss noch der
Kohlebürstenträger vorsichtig vom Deckel abgehebelt werden, dann liegt aber
schon alles vor einem.
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Das Brennerseitige Lage sitzt in einer Silikontasche, vermutlich dient dies zur Wärmeentkopplung? Zum Vorschein kommen zwei Rillenkugellager vom Typ 625 Z (2Z/ZZ). Mein Verdacht lag ursprünglich auf dem brennerseitigen Lager, aufgrund der höheren thermischen Belastung, jedoch war es genau umgekehrt. Das am kühleren Ende (Gebläseeingang - Kohlebürsten) sitzende Lager war stark eingelaufen. Auf den Bildern leider nicht mehr zu sehen ist (weil gereinigt :-), dass in diesem Bereich alles voller Kohleabrieb (Kohlebürsten) war. Meine Vermutung ist, dass sich der Abrieb durch die nicht komplett geschlossene Wälzkörperabdeckung gearbeitet und dies zu dem Schaden geführt hat. Aus diesem Grund habe ich die neuen Lager mit einer Staubdichten Wälzkörperabdeckung geordert (2RSR).
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Diese staubdichte Abdeckung besteht in der Regel aus NBR
(Nitril-Butadien-Kautschuk) und hält Temperaturen bis knapp über 100°C stand, ob
das ausreicht wird sich dann zeigen :-?
Die Lager konnte ich ohne Gewalt,
beinahe schon etwas zu leicht aus den Deckeln drücken und auch wieder einsetzen.
Dann erfolgt der Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.
Entdeckungen beim Tauschen der Lager:
Verkokte Diesel
Einlaufnut -
siehe hier
Brennkammer
Da
ich den Brenner schon mal soweit auseinander hatte, habe ich ihn gleich komplett
zerlegt, um einen Blick in die Brennkammer zu werfen. Und was soll ich sagen,
ich bin begeistert, bis auf die Glühkerzenkammer ist der Brennraum quasi
ohne nennenswerte Ablagerungen. Und das nach 3 Jahren und 3 Heizperioden - also
alles Top, für den schmalen Taler was das Teil kostet.
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Drehzahlregelung Gebläse
Die Drehzahl des Motors und somit Gebläse wird
über einen Hallsensor erfasst. Die Hallsensoren werden oft direkt im Motor
verbaut und messen dort wechselnde Magnetfeld, wodurch sich die Drehzahl
bestimmen lässt. Hier wurden jedoch zwei Neodym-Magnete in das Gebläserad
eingelassen, welche von einem, im Steuergerät sitzendem Hallsensor erfasst
werden.
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Grundeinstellungen im Display hinterlegt
Eine weitere interessante Entdeckung ist, dass die Grundeinstellung
siehe hier, trotz ausreichend Elektronik auf der
Steuerplatine im Display hinterlegt wird. Gleiches gilt für die Fernbedienung,
diese kommuniziert also nicht direkt mit dem Steuergerät sondern über das
Display. Das wurde mir klar als ich das Heizgerät (inkl. Steuerplatine) gegen
ein neues getauscht hatte, um mir beim Lagerwechsel Zeit lassen zu können. Das
Heizgerät hatte die gleichen Einstellungen wie mein bisheriges und auch die
Fernbedienung funktioniert ohne Anlernen. Ich hatte mir übrigens vor 3 Jahren
direkt ein zweites Gerät gekauft, für den Fall das eines ausfällt ist direkt
Ersatz da... und so geschehen :-)
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