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LinkStation LS-CH sicher und komfortabel am Windows 10 Rechner betreiben. Getreu nach dem Motto: Schenke alter Hardware ein neues Leben!
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Diese Seite beinhaltet:
Ich abreite bereits seit längerem mit einer Synology Diskstation (DS220J) und habe dort all meine Dokumente und auch einen Großteil meiner Software liegen. Auf meinen PC's befindet sich nur das Allernötigste, eben nur das was zwingend eine lokale Installation benötigt. Am Ende war ich überrascht, wie wenig das tatsächlich ist. Es ist zwar eine feine Sache, an all seinen PC's, auf immer die gleichen, stets aktuellen Daten zu schauen, aber am Ende bedeutet es auch: Sind die Daten dort futsch, dann sind sie definitiv weg. Ein automatisches Backup der DS auf eine externe USB-Platte ist zwar kein Problem und würde vor Datenverlust, aufgrund technischen Defekts schützen (obwohl diese eh schon auf RAID I läuft), aber am Ende steht dann die Platte auch wieder mehr oder weniger direkt bei der DS und z.B. bei Brand oder Diebstahl wäre letztlich doch alles weg. Besser wäre also ein Backuplaufwerk, welches sich an einem ganz anderen Ort befindet. Hier fiel mir das betagte NAS-Laufwerk Buffalo LinkStation, in der Version LS-CH1.0TL in die Hände. Die Geräte sind, gebraucht für sehr schmales Geld im Netz zu haben. Viele möchten sich wohl von ihre alte LinkStation trennen, da diese mit Win10 nicht mehr so recht zusammenarbeiten möchte, aber dazu gleich mehr.
Die LinkStation LS-CH gibt es in den baugleichen Versionen LS-CH1.0TL, LS-CH1.5TL, LS-CH2.0TL und die LS-CH500L. Der Unterschied liegt hier nur in der verbauten Festplatte 1 TB, 1.5TB und 2TB. Bei der 500L bin ich mir nicht ganz sicher, wird aber vermutlich auch baugleich sein und ist mit einer 500 GB Platte ausgestattet.
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Die Wiederinbetriebnahme einer gebrauchten LinkStation kann sich sehr einfach,
einfach und leider auch aufwendig gestalten. Das hängt davon ab, wie der
Vorbesitzer die LinkStation hinterlassen hat. Aber das Schritt für Schritt...
Anschließen, und Einschalten
Nach dem Anschließen ans Stromnetz und dem heimischen
Netzwerk stellt man den Wahlschalter (5) auf der Rücseiteeauf "On" (mittlere
Stellung) und wartet bis diese sich komplett hochgefahren hat.
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Das Hochfahren
wird durch blaues Blinken der Status-LED (1) angezeigt. Ist die LinkStation
betriebsbereit, dann leuchtet sie durchgehend blau. Nun sollte sich die Platte
bereits automatisch am Router angemeldet und eine IP-Adresse bekommen
haben.
IP-Adresse
ermitteln und starten der Benutzeroberfläche
Welche IP-Adresse der Router vergeben hat, kann man in der
Benutzeroberfläche des Routers in Erfahrung bringen. Bei einer Fritz-Box bekommt
man diese Auskunft in der "Heimnetzübersicht" unter "Netzwerkverbindungen"
angezeigt. Hier sollte
man nach einem Gerät Ausschau halten, welches "LS-CHxxx" im Namen trägt.
Hat man den Eintrag gefunden, so kann man die vom Router automatisch vergebene IP
noch fest an das gerät koppeln. Das ist zwar nicht zwingend notwendig, da die meisten Router sich die
Geräte merken und diesen in aller Regel immer wieder die gleiche IP
zuweisen. Wird das Gerät jedoch für einen längeren Zeitraum nicht genutzt, so wird
die Adresse vom Router wieder freigegeben und kann anderweitig vergeben werden.
Vom Internet abschotten
Des Weiteren sollte man auf dem
Router die Internetverbindung für dieses Gerät blockieren. In der FritzBox
klickt man hierzu in der letzten Spalte auf das Stiftsymbol unter
"Netzwerkverbindungen" und wählt unter "Zugangsprofil" gesperrt aus.
Hat man nun die IP, so kann man sich mit dieser, über einen Browser auf die
Benutzeroberfläche der Nass beamen. Dazu einfach die IP-Adresse in die Adressleiste des
Browsers eingeben z.B. 192.168.178.20 und Eingabetaste drücken. Die Linkstation
ist in Sachen Browser nicht wählerisch und arbeitet mit dem IExplorer, Chrome
und Firefox gleichermaßen gut.
Anmelden
Um sich auf der LinkStation anzumelden benötigt man den aktuellen Benutzernamen
und Password. Der
Standardbenutzername und Passwort ist bei der Auslieferung "admin"
und "password". Jedoch wird der Vorbesitzer diese Anmeldedaten
aller Wahrscheinlichkeit nach geändert haben. In dem Fall muss man die LinkStation
auf den Auslieferzustand zurücksetzen. Beim Zurücksetzen werden neben den
Zugangsdaten aber auch alle darauf gespeicherten Daten gelöscht!
Zurücksetzen der NAS
Verweigert die LinkStation jetzt immer noch den Login über Standard-Benutzernamen und Passwort, dann hat der Vorbesitzer die Einstellung getroffen, dass ein Zurücksetzen der LinkStation nicht auch die Login-Daten zurücksetzt. Jetzt folgt die oben erwähnte aufwendige Variante, welche auch bei einem Tausch der intern verbauten Festplatte erfolgen muss. Auf jeden Fall muss die Festplatte ausgebaut und alle Partitionen gelöscht werden, denn das ist die Voraussetzung für das Aufspielen einer neunen Firmware. Danach geht's wie hier beschrieben weiter HDD Tauschen bzw. Aufrüsten.
Die LinkStation LS-CH arbeitet mit dem alten SMB Protokoll v1.0, welches bereits
ab Windows 7 standardmäßig deaktiviert ist. Das trifft im Übrigen bei alle
älteren NAS-Laufwerke zu. Das Resultat ist, dass das NAS-Gerät nicht im Netzwerk
gefunden werden kann. Das SMB v1.0 lässt sich zwar, selbst unter
Windows 10 noch problemlos aktivieren, ist aber aufgrund seiner veralteten und schwachen Sicherheitsarchitektur
nicht zu empfehlen. Letztlich sollte es jeder für sich entscheiden, ob er den Service
aktiviert oder nicht. Und so lässt sich SMB1.0 aktivieren:
Windows 7:
Im Regeditor den Schlüssel: "SMB1" unter "HKLM:\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\LanmanServer\Parameters"
den Wert 1 zuordnen. Der Schlüssel vom Typ DWARD "SMB1" muss eventuell erst
angelegt werden. Danach Rechner neu starten.
Windows 10:
Im Suchfeld "feature" eingeben, sollte
"Windows-Feature aktivieren und deaktivieren" angeboten werden, dort einmal
draufklicken und im erscheinenden Fenster nach unten scrollen und den Haken bei
"Unterstützung für die SMB 1.0/CFIS-Dateifreigabe" setzen.
Betrieb als FTP-Server
Ich habe für
mich beschlossen, dass ich SMB1.0 nicht aktiviere und die Linkstation stattdessen
als reinen FTP-Server betreibe. Konsequenterweise wird dann auch der
Service auf der Linkstation deaktiviert. Hierzu unter "Freigegebene Ordner"
nacheinander auf alle freigegebenen Ordner klicken und im erscheinenden Formular
alle Haken bis auf "FTP" entfernen. In meinem Fall habe ich nur einen Ordner
namens "Backup" angelegt.
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Im Reiter "Netzwerk" lässt sich unter Netzwerkdienste" nur "FTP" und
"AFP" deaktivieren bzw. aktivieren, wobei "FTP" hier natürlich aktiviert sein
muss und "AFP" deaktiviert bleiben kann, wenn man nicht gerade einen Apfel als
Rechner nutzt.
Leider vermisse ich hier die Option "SMB" deaktivieren zu können, weshalb ich
mir nicht sicher bin, ob der "SMB" nicht doch auf der Kiste ausgeführt wird,
obwohl ich ihn nicht nutze. Mehr geht halt leider nicht an der Stelle.
Laufwerksbuchstabe für FTP-Server
Die Sache mit dem FTP-Protokoll hat jedoch einen
Pferdefuß. Zwar kann man einen FTP-Server problemlos im Explorer über
Rechtsklick auf "Dieser PC", "Netzlaufwerk Verbinden.../Verbindung mit einer
Website herstellen... bla bla" einbinden, jedoch kann man diesem dann keinen
Laufwerksbuchstaben zuordnen und das öffnen von Dateien durch Doppelklick
funktioniert auch nicht. Man muss die Dateien zuerst lokal auf den Rechner
herunterladen, was nicht sehr komfortabel ist.
Aber auch hierfür gibt es
eine Lösung und zwar das Programm RaiDrive. Mit diesem Tool kann man einen
FTP-Server problemlos über einen Laufwerksbuchstaben ins System einbinden.
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Nach der Installation und Start von RaiDrive klickt man in der oberen Menüleiste
auf "Add" (1) und tätigt folgende Eingaben: (2) NAS auswählen, (3) FTP
auswählen, (4)
Laufwerksbuchstabe, (5) Laufwerksbezeichnung, (6) IP-Adresse der Linkstation,
(7) Port 21 für FTP, (8) der Pfad zum Freigabeordner - auch wenn in der LinkStation so nicht ersichtlich, beginnt der Pfad immer mit "disk1/" und dann
gefolgt vom eigentlichen Ordner, in meinem Fall "Backup". (9) Benutzername und
(10) Passwort. Hierbei handelt sich es nicht um die Login-Daten für die
Oberfläche der Linkstation, sondern um die Zugangsdaten einer, als Benutzer angelegten
Person der Linkstation. Benutzer werden im Reiter "Benutzer/Gruppen" unter
"lokale Benutzer" über den Button [Benutzer erstellen] hinzugefügt - für weitere
Details siehe Benutzerhandbuch.
Zum Abschluss sei noch gesagt, dass man
zwar über eine entsprechend eingerichtete Portweiterleitung den FTP-Server auch
von extern, also übers Internet ansteuern könnte, ich würde aber davon abraten,
nicht zuletzt weil das FTP-Protokoll keine Verschlüsselung besitzt. Am
sichersten ist, wie weiter oben bereits beschrieben das Gerät völlig vom Internet
abkapseln.
Die letzte Sache die noch getan werden musste, war eine Möglichkeit zu schaffen, die Linkstation per Kopfdruck am PC ein- und ausschalten zu können. Da ich das NAS-Laufwerk ja an einem anderen Ort, sprich in einem Nebengebäude betreiben will, möchte ich nicht jedes mal dahinlaufen um die LinkStation hoch- und runterzufahren. Per Funksteckdose könnte man die NAS zwar sauber hochfahren lassen, aber dann nach getaner Arbeiten einfach so den Strom abschalten, ohne herunterzufahren ist laut Benutzerhandbuch möglichst zu vermeiden, was auch nachvollziehbar ist. Mit installierter Software "LinkNavigator 2" und Schalterstellung "Auto" lässt sich das Gerät gemeinsam mit dem PC hoch- und auch wieder herrunterfahren. Aber ich möchte die LinkStation nicht jedes mal hochfahren lassen, wenn ich einen meiner PC's einschalte. Also musste hier eine Abhilfe her und hier ist meine Antwort: Die Buffalo LinkStation Remote Control Software "LinkStation Control v1.0"
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Das Tool bedient sich einiger Dateien des LinkNavigator 2, muss nicht installiert werden und bietet volle Kontrolle über das Hoch- und Herrunterfahren der LinkStaion LS-CH. Das NAS-Laufwerk kann somit mit der Schalterstellung "AUTO" vor sich hinschlummern und wird nur dann geweckt, wenn auch es benötigt wird und kann danach direkt wieder Schlafen geschickt werden. Der Bootvorgang dauert nicht ganz zwei Minuten, das Herunterfahren ca. 30 Sekunden, wobei letzerer Vorgang erst nach ca. 5 Minuten eigeleitet wird. Das Tool zeigt per Fortschrittsbalken den Boot und Shut-Down Fortschritt an. Wobei dieser nur einer, von mir festgelegten Zeitspanne folgt und nicht den tatsächlichen Status anzeigt. Optional kann nach dem Ablauf der vorgegebenen Bootzeit zusätzlich noch das von mir verwendete Tool RaiDrive automatisch gestartet werden.
Download LinkStation Control
v1.0
Gemäß Herstellerangaben lässt sich die LinkStation LS-CH mit einer SATA
Festplatten von bis 2 TB aufrüsten. Ob mit der neusten Firmware oder generell
auch mehr geht konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
Die neue
Festplatte darf noch keine Partition besitzen, sie muss sich also in einem
werksfrischen Zustand befinden. Im Zweifelsfall einmal kurz an den PC hängen und
gegebenenfalls alle Partitionen löschen. Denn das ist die Voraussetzung zum
Aufspielen der Firmware auf die Platte und somit aufs Gerät. Da ich
diesen Vorgang noch nicht machen musste, verweise ich mal auf die Dokumentation,
welche zusammen mit der Firmware auf
https://www.buffalo-technology.com
heruntergeladen werden kann. Im Anschluss müssen dann auch wieder eine
Grundkonfiguration vorgenommen werden, welche aber im Benutzerhandbuch, welches
ebenfalls unter der genannten Adresse heruntergeladen werden kann gut erklärt
wird.