Das PID-Tuning (Proportional-Integral-Derivative
Controller Calibration) beim 3D-Drucker (Schmelzschichtverfahren - FDM) sorgt dafür, dass das Hotend bzw.
das Druckerbett die vorgegebene
Temperatur zielgenauer anfahren und halten kann. Eine gleichbleibende Temperatur
des Hotends ist trägt dazu bei ein gleichmäßiges Druckbild zu erzeugen. Beim
PID-Tuning wird das Hotend mehrfach auf eine vorgegebene Temperatur gefahren und
wieder abkühlen lassen. Idealerweise sollte man hier 8 Zyklen fahren, um
verlässliche Mittelwerte zu bekommen. Diese Werte werden dann in den EEPROM
Speicher geschrieben und stehen somit zukünftig dem Drucker zur Verfügung.
Einige Drucker Bieten die Möglichkeit eines sogenannten Auto PID-Tuning, bei dem
der Drucker alle notwendigen Schritte, bis hin zum Speichern selbständig
durchführt. Also Knopf drücken und einen Kaffee ziehen bis das Spektakel beendet
ist. Die hier gezeigten Schritte sind für Drucker, die diesen Komfort nicht
bieten bzw. wenn man es lieber umständlich mag oder man die Werte für die
selbstgestrickte Firmware in die Configuration.h klatschen möchte.
Was
wird hierfür benötigt:
- einen Rechner (PC oder Laptop)
- USB-Kabel um
den Drucker mit dem Rechner zu verbinden
- und die Software Pronterface (
hier zu
bekommen)
Drucker mit dem Rechner verbinden und Pronterface starten
Aus Kp, Ki und Kd bastelt man den nächsten Befehl, um diese an den Drucker zu senden. In meinem Fall sieht das dann so aus: "M301 P27.02 I1.60 D114.04". M301 ist für das Hotend, M304 wäre für das Druckbett.
Die Werte wurden damit an den Drucker gesendet und stehen diesem nun zur Verfügung. Damit diese jedoch nicht beim Ausschalten des Druckers wieder verloren gehen, muss das Ganze noch in den EEPROM geschrieben werden. Das geschieht mit dem Befehle "M500"
Der Drucker wird das Schreiben in den EEPROM bestätigen und damit ist das
PID-Tuning für das Hotend abgeschlossen. Für das Druckbett wiederholt man die
Schritte, gibt jedoch bei Punkt 3 "E1" an und sendet bei Punkt 6/7 mit M304
statt M301.
Hinweis: In der Standard-Marlin-Konfiguration (Firmware) ist
PID für das Druckbett deaktiviert, hier wird der Drucker dann mit "Unknown
Command M304..." antworten und abbrechen.
Tipp: Um
die aktuellen PID-Werte abzurufen kann der Befehl "M503" an den Drucker gesendet
werden. Es werden alle aktuellen Einstellungen des Druckers ausgegeben, hier
nach der Zeile Ausschau halten die Mit M301 bzw. fürs Druckbett mit M304
beginnt. Die angezeigten Einstellungen müssen nicht zwingend die aus dem EEPROM
sein, wenn diese bereits geändert wurden, ohne mit M500 gespeichert worden zu
sein. Sicherheitshalber den Drucker neu starten und dann direkt im Anschluss den
"M503" ausführen.