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     LPT-Port

   Beschreibung

Der LPT-Port war in den 90'er Jahren bis in die Anfänge der 2000'er eine sehr beliebte Schnittstelle um selbstgebastelte Hardware mit dem PC zu Steuern und zu Regeln. Zum einen hatte früher quasi jeder PC einen LPT-Port und zum andern ist er sehr einfach anzusteuern und in eigene Schaltungen zu integrieren. Unter DOS, wo die Hardware noch direkt angesprochen werden kann bietet der LPT-Port ein Geschwindigkeit von denen USB-I/O Boards wie z.B. das von Velleman nur träumen können. Selbst unter Windows lässt er sich noch mit ganz passabler Geschwindigkeit über die INPOUT32.dll Bibliothek ansprechen.
Nachdem USB dem LPT-Port als Drucker- und Scanneranschluss den Rang endgültig abgelaufen hatte  (~2000), verschwanden die 25 poligen SUB-D Buchsen von den Rückseiten der PC-Gehäuse mehr und mehr. Obwohl noch sehr viele Mainboards bis ca. 2010 noch einen LPT-Anschluss bereithielten, wurde er von den PC Herstellern aber nicht mehr nach außen geführt. Über einen freien PCI-Steckplatz lässt sich aber selbst bei modernen PC's immer noch ein LPT-Port mittels I/O-Karte nachrüsten. In Foren ist immer wieder zu finden, dass angeblich Karten mit einem NetMos-Chip am konformsten zu den alten Onboard-LPT-Port's sind bzw. am wenigsten Probleme bereiten. Ich selbst habe eine Karte von Vivanco welche zufällig einen NetMos Chip besitzt :-) Allerdings hatte ich anfangs auch mit dieser Karte Probleme, bis ich den neusten Treiber, direkt von der NetMos-Seite installiert habe (das war mit XP so um 2005). Es empfiehlt sich also also immer zuerst den neusten Treiber zu installiert, bevor man wo anders anfängt zu suchen.

Der LPT-Port ist in drei Register unterteilt, das Datenregister (8Bit), das Steuerregister(4Bit) und das Statusregister (5Bit). Für den Bastler ist eigentlich nur das Datenregister, welches 8 Ausgänge bereit hält und das Statusregister welches mit 5 digitalen Eingängen
aufwartet interessant. Am Port selbst finden wir die Ausgänge am Pin 2-9 (Data 0 - 7) und die Eingänge am Pin 10-13 und 15.

 

           
  1 Strobe 10 Acknowledge [E] 19 GND
  2 Data 0 [A] 11 Busy [E] 20 GND
  3 Data 1 [A] 12 Paper End [E] 21 GND
  4 Data 2 [A] 13 Select [E] 22 GND
  5 Data 3 [A] 14 Auto Feed 23 GND
  6 Data 4 [A] 15 Error [E] 24 GND
  7 Data 5 [A] 16 Init 25 GND
  8 Data 6 [A] 17 Select In    
  9 Data 7 [A] 18 GND    

Download: LPT-Port PDF

Die Ausgänge können jeweils einen High- oder Low-Pegel besitzen. Sprich es steht entweder eine Spannung von +5V oder 0V am Pin an. Am einfachsten lässt sich dieser Zustand mit QBasic unter DOS bestimmen. Siehe LPT-Port über INP und OUT ansprechen.
Nun könnte man ja schnell annehmen, dass man einfach ein 5V Relais an einen der Ausgänge hängt und fertig ist die Kiste. Aber Achtung! Dies würde den LPT-Port direkt ins Jenseits katapultieren, denn die Ausgänge sind nur mit wenigen mA belastbar
. Selbst eine stärkere LED kann bereits ausreichen um den Ausgang zu überlasten. Es muss also eine Signalverstärkung her, mit der man dann auch höhere Ströme schalten kann. Man könnte dies mit geeigneten Transistoren erledigen oder man nimmt gleich einen Leistungstreiber wie im Bastelbeispiel Bis zu 8 Relais am LPT-Port.

Die Eingänge sind, wie oben erwähnt alle digital. Der LPT-Port eine sehr empfindliche Schnittstelle und verzeiht keine Überlastung oder gar Kurzschlüsse. Um einen Dateneingang zu realisieren empfehle ich Masse (Pin 18-25) an den entsprechenden "Eingangs-Pin" (Pin 10-13 und 15) zu legen. Es können auch mehrere Pins gleichzeitig beanschlagt werden.

   LPT Release-Box

Mit dieser kleinen Software können alle 8 Ausgänge unabhängig geschaltet werden.


   Schaltungsbeispiele


   Programmieren

- DOS QBasic
- Delphi über INPOUT32.dll

Die Option Drucken funktioniert erst ab Netscape V4.0 bzw. I-Explorer 5.0 !

[letzte Aktualisierung 27.01.2014]