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     COM-Port (RS232)

   Beschreibung

Der COM-Port hat, gegenüber dem LPT-Port zwei entscheidende Vorteile. Zum einen ist der COM-Port, im Gegensatz zum LPT-Port kurzschlussfest und zum anderen steht er auch bei aktuellen PC's immer noch zur Verfügung, bzw. lässt sich problemlos mit einem USB-COM-Adapter nachrüsten. Der Nachteil ist jedoch, die geringere Anzahl an Ein- und Ausgängen. Es stehen nur 3 direkt ansteuerbare Ausgänge zur Verfügung, während der LPT-Port mit satten 8 Ausgängen aufwartet. In Sachen Eingängen sieht es schon besser aus, hier bietet der COM-Port 4 Eingängen (LPT-Port hat 5).

Hiweis!: Wer beim USB-COM-Adapter spart, bekommt in der Regel einen mit CH340/CH341-Chipset und kann den TxD Pin leider nicht als Ausgang nutzen. Auch der Eingang RI verhällt sich merkwürdig und ist nur bedingt nutzbar. Definitiv funktionieren tun alle Adapter mit PL-2303x Chipset von Prolific. Ich benutze einen Adapter mit dem PL-2303 HXA Chipset, welcher laut Hersteller mit Win10 nicht mehr funktioniert. Mit dem, von Windows 10 installierten Treiber konnte ich tatsächlich auch nichts vernünftiges anstellen. Im Gerätemanager erschien: "PL2303HXA PHASED OUT SINCE 2012. PLEASE CONTACT YOUR SUPPLIER.". Nach einem Treiber-Downgrade funktioniert der Adapter jedoch einwandfrei, zumindest mal für meine Zwecke. Windows hatte die Treiber-Version 3.8.x installiert, welchen ich dann durch die Version 3.3.2.102 ersetzt habe. Prolific empfiehlt übrigens, ab Win8 den PL-2303-GC (funktionieren soll auch die Variante: -HX (Rev D) / -TA / -TB / -EA / -RA / -SA. Ein empfehlenswerter Adapter, mit PL-2303-GC-Chipset ist z.B. der DriverGenius USB232A-B.

Hier verlinke ich mal den alternativen Treiber und ein Tool zum auslesen des Chipset:

Prolific PL-2303 XA/HXA Treiber 3.3.2.102 + Installationsinfo + Chipset Checktool (nur PL-2303x)


Und noch ein Hinweis: Beim erstmaligen Anschließen eines Adapters, weist Windows diesem einen COM-Port zu und reserviert ihn auch explizit für die Zukunft. Andere Adapter können somit nicht mit diesem Port angemeldet werden, auch wenn der erste Adapter zu dem Zeitpunkt nicht angeschlossen ist und somit nicht im Gerätemanager angezeigt wird. Startet man den Gerätemanager mit der unten verlinkten Batchdatei, so können die ansonsten unsichtbaren Geräte sichtbar gemacht, deinstalliert und die belegten COM-Ports wieder freigegeben werden. Das kann notwendig sein, da die meisten Programme nur eine begrenzte Anzahl an COM-Ports zur Auswahl anbieten.  

  Batchdatei: ShowHiddenDevices.bat

So, und jetzt wieder weiter im Text. Unter DOS (QBasic) lässt sich der COM-Port mit den gleichen Befehlen wie der LPT-Port ansteuern. Unter Windows gestaltet sich die Ansteuerung etwas eleganter als die des LPT-Ports.

Am COM-Port finden man die Ausgänge am Pin 3, 4 und 7 und die Eingänge am Pin 1, 6, 8 und 9.  Wie eingangs erwähnt ist der Ausgang TxD mit einem CH340/CH341 basierendem USB-COM-Adapter nicht möglich. Der Pin 9 "Ring Indicator" ist hier auch nur bedingt nutzbar. Einen High-Pegel (> +3V) quittiert er nur mit einem kurz gepulstem Signal. Wie lange ein Pegel ansteht lässt sich also nicht ermitteln. Mit meinem Prolific 2303GC USB-Adapter klappt das Auslesen wie bei den anderen Ausgängen und RI steht auch voll zur Verfügung.

     
1 DCD  [E] Data Carrier
2 RxD Receive Data (nicht direkt nutzbar für Hardwarebasteleien)
3 TxD  [A] Transmit Data (nicht nutzbar bei USB-Adapter mit CH34x-Chipset)
4 DTR  [A] Data Terminal Ready
5 GND Masse
6 DSR  [E] Data Set Ready
7 RTS  [A] Request to Send
8 CTS  [E] Clear to Send
9 RI  [E] Ring Indicator (nur bedingt nutzbar bei USB-Adapter mit CH34x-Chipset)

Download: COM-Port PDF

Die Ausgänge führen im AUS-Zustand (logische 0) in der Regel eine Spannung von -12V gegenüber der Masse und +12V im EIN-Zustand (logische 1). Die Spannung kann jedoch bei Notebooks und insbesondere bei billig USB-Adaptern niedriger ausfallen. Der von der Schnittstelle zur Verfügung gestellte Strom ist so gering, dass eine LED ohne Vorwiderstand betrieben werden kann.

Die Eingänge lesen bei einer angelegten Spannung ab -3V eine logische 1 (EIN) und ab +3V eine logische 0 (AUS).

   Einfache Schaltung

Diese kleine Schaltung demonstriert die Nutzung eines Aus- und Eingangs des COM-Ports. Das Setzen des Ausgangs TxD (Pin 3) bringt die LED 1 zum leuchten. Dazu kann die unten stehende Demo-Software benutzt werden. Wird jetzt der Schalter/Taster S1 geschlossen, so sieht der Eingang DCD (Pin 1) einen High Pegel. Die Software bestätigt dies mit der roten Kontrollfläche bei DCD.

          

   COMPort DEMO Software

Mit dieser kleinen Software können die Ausgänge gesetzt und die Eingänge gelesen werden.

  Download COMPort DEMO




   Testschaltung

Beim Programmieren und Basteln mit dem COM-Port ist es sehr hilfreich eine Testschaltung zur Hand zu haben. Damit lässt sicht schnell überprüfen ob der COM-Port und das eigene Programm das tut was sie sollen. Hierzu habe ich mir auf einer Lochstreifenplatine folgende kleine Schaltung aufgebaut:

 

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Man benötigt dazu ein Stück Lochstreifenplatine 50x30 mm, 3 Farbige LED's, 4 Drucktaster, eine SUB-D9 Buchse für Printmontage und etwas Draht zum Brücken. Aufgrund des geringen Stroms den der COM-Port liefert kann man bei den LED's auf einen Vorwiderstand versichten. Bei der SUB-D-Buchse muss man ein wenig biegen, schieben und drücken aber man bekommt sie irgendwie dann doch rein :-).
Fertig sieht das Ganze dann irgendwie so aus:

Hinweis:
Um die Eingänge abfragen zu können muss der Ausgang RTS (grüne LED) aktiv sein, dieser liefert die Spannung für alle 4 Eingänge.


   Schaltungsbeispiel




   Programmieren

 

Die Option Drucken funktioniert erst ab Netscape V4.0 bzw. I-Explorer 5.0 !

[erstellt am 05.08.2014 - letzte Aktualisierung 05.11.2023]