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  Umbau Carrera Digital 143 bzw. GO!!! auf Digital 132 Technik


Ich hatte mich für eine Digital 143 hinreißen lassen, weil (so dachte ich...) sie die beiden Welten der GO!!! und Digital 132 einigermaßen gelungen vereint. Also den geringen Platzbedarf der GO!!! und die tolle Digitaltechnik der 132. Mir war beim kauf zwar klar, dass die Digital 143 nicht den Funktionsumfang der 132 besitzt,  jedoch vermisste ich bereits nach den ersten Spielminuten mit meinem Sohn (damals 5 Jahre) eine Funktionalität schmerzlichst, welche die 132 bietet: Die Möglichkeit die Maximalgeschwindigkeit und somit die Sensibilität des Reglers zu reduzieren. Ich weiß leider nicht wie sich eine GO!!! oder ein kabelgebundener 143'er Handregler anfühlt, aber die Wireless Controller der 143'er Anlage, welche im meinem Starterset dabei waren reagieren extrem sensibel und sind somit nicht für Kleinkinder geeignet! Dieser Umstand für sich alleine war eigentlich schon Grund genug meine neue Digital 143 auf die Technik der Digital 132 umzubauen. Aber es gibt auch noch weitere Anreize: Beleuchtung, Tankfunktion, mehr als drei Fahrzeuge, Carrera App... kurzum, der Umbau war beschlossen. Nicht schön für den Geldbeutel, denn als Basis zum Umbau eignet sich die günstigere Carrera GO!!! gleichermaßen gut. Mit der GO!!! als Basis liegt man am Ende sogar noch unter dem Preis einer Digital 143 :-/ Also an dieser Stelle schon mal ein vorgegriffenes Fazit: Für alle die mit Lötkolben, Heißklebepistole, Dremel und Co umgehen können, Hände weg von der Digital 143 und stattdessen eine GO!!! kaufen und umbauen. Übrigens funktionieren die Wireless Controller der 143'er auch nicht mit dem 132'er Wireless Receiver, diese sind dann auch noch für die Tonne.

Diese Seite beinhaltet:


   Umbau der Control Unit (CU)

Wenn schon umrüsten, dann auch gleich richtig und demzufolge kommt eigentlich hier nur die neue Control Unit (30352) in Frage. Dazu natürlich auch ein Satz Wireless Controller. Eine wirklich schöne Ergänzung ist auch der Bluetooth-Adapter (30369). Möchte man die Tankfunktion benutzen, so ist der Bluetooth-Adapter in Kombination mit der Carrera App eine kostengünstige Alternative zum Carrera Driver Display (30353).

Der Umbau der CU ist nicht sonderlich anspruchsvoll und sollte selbst dem ungeübten Bastler gut gelingen. Na dann mal los:

Zunächst schraubt man die untere Abdeckplatte von der Einheit ab. Eine Schraube (Torx 8) befindet sich unter dem weißen Garantiesigel. Ist die Platte ab, so kann man alle Klebestreifen an den Kabeln entfernt und die Anschlüsse aus den Schienen ziehen und von den Kupferblechen ablöten. Die Anschlüsse zur Wireless-Controller-Ladeschale kann man abschneiden -> hierzu später mehr. Dann entfernt man die IR-Empfängerdioden (einfach herausziehen). Auf welche Bahnseite diese später wieder kommen verrät einem die Kabellänge. Jetzt kann man die 132 Schiene von der Unit trennen, die Anschlussnasen abschneiden und alles eben schleifen oder feilen. Ich habe die beiden unten liegenden Anschraubösen an der Unit belassen und entsprechend an der 143'er Schiene Ausklinkungen eingebracht. Das gibt etwas mehr Stabilität beim späteren Verkleben. Als neues 143'er Schienenstück empfiehlt sich die 34 cm Standard-Gerade (61602). Bevor es wieder an das Anlöten geht, sollte man die Löcher der IR-Empfängerdioden in die Schiene Bohren und die Schiene wieder an die Control Unit kleben. Heißkleber könnte hier gehen, aber ein vernünftiger Zweikomponentenkleber hält einfach besser. Um den Fügespalt zwischen der CU und der neuen 143'er Schiene zu kaschieren habe ich eine kleine Kehlnaht mit schwarzem Silicon angebracht.

Die Empfangsdioden müssen in Fahrtrichtung gesehen links vom Slot, mit Abstand 10 mm von der Slot-Mitte sitzen. Der Lochdurchmesser beträgt 3mm.

Nun kann man die Anschlussleitungen wieder an die Schiene anlöten. Die roten Leitungen (+) liegen jeweils Richtung der Unit. Jetzt müssen die IR-Empfänger wieder in die Schiene rein. Damit die Dioden nicht nach unten überstehen, habe ich sie von ihrer Einfassung befreit und die Anschlussbeinchen knapp über dem Diodenkörper umgebogen.  Die Einfassung bekommt man z.B. mit einem feinen Elektronik-Seitenschneider entfernt. Sollte diese bei der Aktion sterben, so ist das natürlich ärgerlich, aber kein Beinbruch, denn passende IR-Dioden vom Typ SFH309FA bekommt man im Elektronikladen oder im Internet. Am Fahrzeug befindet sich übrigens die Sendediode SFH409, diese ist allerdings nur noch schwer zu bekommen. Als Ersatztyp kann hier die SFH487-2 verwendet werden.
Zum Fixieren der Dioden eignet sich Heißkleber und zum Fixieren der Kabel Sekundenkleber + Aktivator.  

Bevor man jedoch die Kabel fixiert, sollte man alle Stege welche von einem Kabel gekreuzt werden unterbrechen, so dass die Einheit zum Schluss auch satt auf dem Boden stehen kann und nicht kippelt. Zu guter Letzt kann die untere Abdeckung wieder angebracht werden. Ich habe mich entschieden die Abdeckung am Übergang zur Schiene abzutrennen. Man könnte sie zwar auch bis zum Ende der Schiene gehen lassen, müsste sie dann jedoch häufig unterbrechen und am Ende dann verkleben. Wenn die Kabel gut fixiert sind und nicht rumbaumeln, dann kann man sich das schenken. 
So, im Grunde ist die Umbau der Bahn hiermit abgeschlossen und zumindest die Digital 143 Autos können direkt wieder betrieben werden. Jedoch mit einer wesentlich Einschränkung gegenüber den 132'er Fahrzeugen. Und zwar lässt der 143'er Decoder (Platine) keine Anpassung der Maximalgeschwindigkeit zu, also genau das worum es mir ja im wesentlichen geht. Demzufolge müssen nun auch alle Autos mit dem 132'er Decoder ausgestattet werden.



   Umbau der Autos

Der Umbau von den Autos geht eigentlich flott von der Hand. Wie schon oben erwähnt macht es Sinn, als Basis ein GO!!! Auto, anstelle eines teuren Digital 143 Fahrzeuges zu verwenden. Benötigt wird der 132 Decoder mit der Herstellernummer 26732. Bei der Decoderwahl ist auf die Variante mit blauer Platine zu achten, welche zwei kurze Flügel aufweist (neue Generation)!.
Im übrigen bieten die Formel 1 Autos nicht genügend Platz um die größere 132 Decoderplatine zu beherbergen, von daher ist der Umbau dieser Autos nicht möglich.

Als erstes muss die Karosserie des Fahrzeuges abgenommen werden. Diese wird durch zwei Kreuzschlitzschrauben, welche von unten durch das Chassis geschraubt werden gehalten. Dann können die zwei Widerstände und der Tantalkondensator ausgelötet und der Motor entnommen werden.

Jetzt hat man genügend Platz, um die 3 mm Bohrung für IR-Sendediode zu setzen. Die Bohrung muss so positioniert sein, dass sie sich bei aufgesetztem Fahrzeug exakt über der Empfängerdiode der Schiene befindet. Das wäre dann genau 10 mm links der Fahrzeugmitte (Leitkiel). Bei meinen bisherig umgebauten Modellen war dies direkt am äußeren Längsrahmensteg, ca. 5mm vor dem vorderen Quersteg. Letztlich entscheidend sind jedoch die Gegebenheiten am Modell. Am besten positionier man vorher schon mal grob die Platine, um zu sehen wo die optimale Position liegt. Auf Grund der relativ großen Platine wird diese aller Wahrscheinlichkeit nach etwas schräg im Modell platziert werden müssen. Dies hat zwar zur Folge, dass die Diode nicht senkrecht auf die Schiene und somit die Empfängerdiode scheint, jedoch kam es bei mir bislang zu keinen Komplikationen beim Detektieren der Fahrzeuge.

Als nächstes geht's an den Decoder. Für die spätere Anbringung der Beleuchtung empfiehlt es sich die Kabel direkt an die Platine anzulöten, also kann man hier getrost alle Kabel der Beleuchtung abschneiden, das bringt zudem mehr Übersicht. Dies sind die beiden gelb/grünen sowie die orange/weiße Doppellitze. Übrig  bleiben die beiden Anschlüsse rot/schwarz für den Stromabnehmer und grau/lila für den Motor.


26732

Das lila-farbige Kabel wird dann an den Pluspol des Motors gelötet, dieser ist immer oben und schön an dem Lötpunkt des vorher angebrachten Tantalkondensators zu erkennen. Das graue Kabel kommt an den gegenüberliegenden Minuspol (unten). Die Kabel für den Stromabnehmer können prinzipiell beliebig angeschlossen werden, jedoch wird dadurch die Fahrtrichtung des Fahrzeugs bestimmt und spätestens beim Benutzen von Schaltweichen bekommt man dann ein Problem. Wobei man mit dem, auf der Platine befindlichen Schalter die Polarität letztlich auch wieder drehen kann... aber das macht doch alles nur unnötig kompliziert. Deshalb: Standardmäßig kommt das rote Kabel (Plus) an den, in Fahrtrichtung linken Kontakt und der Schiebeschalter steht in Richtung des Transistors (siehe Bild). Ich habe meine Platinen mit Heißkleber am Chassis fixiert, aber zuvor sicherheitshalber noch eine kurze Probefahrt gemacht. Denn der Schalter sitzt auf der Unterseite der Platine und ist nach dem Verkleben nicht mehr zugänglich. Man könnte sich jedoch auch ein weiteres Loch in das Chassis bohren um dessen Zugänglichkeit zu gewährleisten. Dies ist sogar notwendig, wenn man mit den Fahrzeugen auch mal auf einer Analogen (GO!!!) Bahn fahren möchte. Denn die Polarität der Analogbahn ist gegensätzlich zur Digitalbahn, das Fahrzeug würde also in die entgegengesetzte Richtung fahren.
So, nachdem die Platine nun Verklebt und der Motor wieder eingerastet ist, wäre der Umbau des Autos eigentlich abgeschlossen und die Karosserie könnte wieder drauf, aber... Da die neue 132 Decoderplatine schon mal die Möglichkeit bietet eine Beleuchtung anzuschließen, dann sollte man dies auch nutzen, bzw. ist es eigentlich Pflicht wenn man die Tanksimulation nutzt :-)



   Fahrzeugbeleuchtung - Es werde Licht

Für die Frontscheinwerfer eignet sich eine kalt/weiße LED und für die Schlusslichter eine rote Standard LED. Von der Optik und vom Bauraum her passen hier die 3 mm Varianten sehr gut. Bei der roten Standard LED kann man eigentlich nichts falsch machen, die Spannung einer roten LED liegt üblicherweise um die 2 Volt bzw. leicht darunter und das ist genau das was mach braucht. Zum Teil weisen die günstigen Varianten oft unterschiedliche Leuchtstärken (innerhalb einer Packung) auf, weshalb man sie vor dem Einbau, paarweise testen sollte.  Der Typ der weißen LED sollte bis 3,8V belastbar sein, nicht zu hell und einen möglichst großen Abstrahlwinkel besitzen. Ich verwende eine Kaltweiße LED mit 6000 mcd und 120° Abstrahlwinkel - siehe auch: Leuchtkraft bei LED's -. Da diese für meinen Geschmack dennoch etwas zu hell waren, habe ich sie mit einem 4,1 KOhm Widerstand auf eine, mir angenehme Leuchtkraft heruntergeregelt. Sehr schick wirken die LED's, wenn man die Rundung des LED-Körpers am Schleifstein oder mit dem Dremel flach abschleift. Die leicht matte und flache Form wirkt zum einen naturgetreuer und zum anderen wird das Licht besser gestreut und sieht dadurch ebenfalls realistischer aus. 


um die Leuchten herum geschwärzt mit einem Edding

Die 3 mm Löcher für die LED's bohrt man sinnigerweise dort, wo auch die Leuchten auf der Karosserie dargestellt sind. In aller Regel wird der Bohrer an den betreffenden Stellen zum weglaufen neigen. Darum sollte man die Bohrungen zuvor unbedingt mit einem spitzen Lötkolben etwas vorstechen. Bei der Position ist auch auf die Freigängigkeit der  Räder zu achten! Helle bzw. leicht durchscheinende Karosserien kann man von innen mit einem schwarzen Edding etwas schwärzen, so dass das Licht auch nur dort zu sehne ist, wo man es auch möchte :-)




   Die Pit Stop Lane

Eines vorweg: Die Tankfunktion über den Pit Stop Adapter 30361 ist nur in Verbindung mit der CU 30352 möglich. Die ältere Black-Box Steuereinheit unterstützt diese Funktion nicht!  

Im Internet findet man hier und da sehr gut gelungene Umbauten der 132'er Pit Lane (30356), auf die 143'er Spur. Jedoch sind diese allesamt sehr aufwendig (wenn's schön werden soll) und auch der Materialpreis ist doch recht hoch, wenn man zwei separate Tankplätze realisieren möchte. Ich habe mich ein wenig umgeschaut und das Y-Weichenset (61618) der GO!!! entdeckt, welches sich für diesen Zweck relativ einfach missbrauchen lässt. Ja, ist natürlich nicht so realistisch wie ein 132'er Pit Lane-Umbau, aber erfüllt den gleichen Zweck und man bekommt gleich zwei voneinander unabhängige Tankplatze mit einem Streich realisiert. Man benötigt die Y-Weichen (Set 61618), zwei Standardgeraden (61602), eine 114 mm Gerade (z.B. aus dem Erweiterungsset 61658), zwei 45° Bögen (61611) und zwei 132'er Pit Stop Adapter (30361), welche recht günstig zu haben sind. Das ganze wird dann so aussehen:

Umbau der Tankschiene (Pit Stop Adapter Unit):

Der Bau einer Tankschiene ist sehr einfach zu bewerkstelligen. Man benötigt hierzu, wie oben erwähnt und abgebildet eine Standard-Gerade 61602 und zwei "Pit Stop Adapter" 30361 als Elektronik-Spender. Dem Pit-Stop-Adapter entnimmt man die Platine inkl. Kabel und IR-Empfängerdiode und verpflanzt das Ganze in die GO!!! Schiene. Der einzige Modifikation an der Standardgerade ist das Anbringen der beiden Bohrungen für die Empfängerdioden. Diese müssen natürlich wieder in Fahrtrichtung links, mit Abstand 10 mm von der Slot-Mitte aus gesetzt werden (siehe Umbau Control Unit). Die Position in Bezug auf den Schienenanfang (Streckenposition) spielt eigentlich keine Rolle, jedoch empfiehlt sich eine Position 1/3 - 1/2 der Schienenlänge. Somit steht das Auto beim Tanken dann auch komplett auf der Schiene und eine etwaige Markierung verteilt sich somit nicht auf zwei Schienen.

Beim Anlöten der Spannungsversorgung der Platine ist auf die richtige Polarität, unter Berücksichtigung der Fahrtrichtung zu achten. Das rote Kabel muss an eine der beiden plusführenden, das schwarze Kabel an eine der beiden minusführenden Spannungsschienen angelötet werden. Welche der beiden Schienenpaare man hierfür nimmt, oder ob man diese wie bei meiner Schiene sogar überkreuz abnimmt spielt keine Rolle. Nun kann man noch die IF-Diode, Platine und die Kabel mit Heißkleber fixieren. Dass man an der ein oder anderen Stelle die Schiene etwas hohlschleifen muss das die Kabel nicht überstehen und die Schien zum Kippeln neigt versteht sich von selbst. Somit ist dann der Umbau auch schon fertig.

Hinweis: Da die Schiene ausgerichtet in den Kurs eingebaut werden muss, sollte man dies durch einen Pfeil auf der Fahrbahn markieren. Wird die Schiene um 180° gedreht eingebaut stimmt weder die Ausrichtung der Diode (links vom Auto), noch die Polarität der Schiene!

Im Grunde ist die Tankoption mit dem verpflanzen der Pit Lane Adapter-Elektronik in die 143'er Gerade und dem oben gezeigten Bahnlayout bereits gegeben. Jedoch schaltet die Y-Weiche 61618 der GO!!! Bahn wie zu erwarten nicht per Spurwechselknopf. Es handelt sich hierbei um eine mechanisch schaltende Weiche, die wie folg funktioniert: Das erste Auto fährt z.B. geradeaus und schaltet die Weiche über den Leitkiel um. Das nächste Auto biegt demzufolge ab und schaltet wiederum die Weiche, so dass das nächste Fahrzeug wieder geradeaus fahrt und so weiter und so fort… Quasi ein mechanisches Flip-Flop.
Man könnte dies zwar als zusätzlichen Schwierigkeitsgrad werten, jedoch endet die Sache bei mehreren Fahrzeugen dann in "Tanken nach Prinzip Zufall", was dem Spielspaß dann wohl eher drückt anstatt hebt. Also muss die Weiche elektronisch schaltbar gemacht werden...

Elektrifizierung der GO!!! Y-Weiche 61618:

Natürlich benötigt man auch bei diesem Umbau wieder einen geeigneten Spender aus der Digital Familie. Bei meinem Digital 143‘er Starterset lagen neben zwei Kreuzspurwechsler auch zwei einseitige Spurwechselschienen dabei, welche ich eigentlich nie verbaut hatte und zwar die 42003 und 42004. Der Umbau wäre mit zwei 42004'er unkomplizierter gewesen aber ich musste halt mit dem Vorlieb nehmen was gerade da war.

Hinweis: Am Ende des Umbaus habe ich angemerkt, dass die Weiche genau entgegengesetzt schaltet wie sie eigentlich sollte. Bei nicht gedrücktem Spurwechselknopf bog das Auto ab und bei gedrücktem Knopf fuhr es gerade aus. Also bitte bis zum Ende lesen, denn die Korrektur ist deutlich einfacher, wenn die Steller noch nicht auf der Schiene verklebt sind!

Zunächst muss die komplette Umschaltmechanik aus einer der 61618-Weichen raus. Anders als bei den Digitalkomponenten ist die untere Abdeckung nicht geschraubt, sondern verschweißt, was das Demontieren echt schwierig macht. Mit ein wenig Gefummel und vorsichtigem Hebeln ist aber auch das machbar, ohne die Abdeckung, oder gar die Schiene selbst zu beschädigen.
Ich hatte mich für die rechte Weiche entschieden, was im Folgenden wichtig für die Wahl und Positionierung der Elektrosteller ist. Die Kabelbrücken für die Spannungschienen bleiben übrigens alle so wie sie sind.
Ist die Schiene ausgeräumt, macht man sich mit dem Dremel ans Werk und beseitigt alle unnötigen Überstände. Das sind unter Anderem die Lagerbolzen der Umschaltwippen und was sonst noch so im Wege ist um Steller aus der 42004/3 positionieren zu können. Das Innenleben kann, bis auf die beiden Lagerklötzchen des Weichendrahts alles entsorgt werden. Dort wo die Steller hinkommen muss alles plan und glatt geschliffen werden.

Nun kann man sich an die beiden Spenderschienen machen und holt dort alles benötigt heraus, was da wäre: Elektromagnet inkl. Kipp-Feder und Schiebesteller, Weichendraht, Platine mit Kabel und IR-Empfängerdiode.

Als erstes müssen jetzt die Spender-Weichendrähte mit den aufgehobenen Lagerklötzchen in die Weichenschiene eigesetzt werden. Diese sind leicht zu modifizieren, so dass sie den Draht aufnehmen können und dieser sich leichtgängig drehen (stellen) lässt. Auch muss für den Freigang an der Schiene selbst noch das ein oder andere weggeschliffen werden (siehe Bild). Es wird auch nur einer der beiden Drähte weitestgehend unverändert passen, hier muss nur der Einhängewinkel noch ein wenig nachgebogen werden, dass der Bügel und Schiebesteller mittig zwischen den Magneten steht, während der Weichendraht ebenfalls sich in Mittelstellung befindet. Der andere Draht muss etwas mehr zurechtgebogen werden, da das Ende in die entgegengesetzte Richtung, also weg vom Magnetsteller steht. Zumindest dann, wenn man statt der zweiten 42004 auch eine 42003 wie in meinem Fall verwurschteln möchte bzw. muss. Ansonsten bleibt es auch beim zweiten Draht bei einer leichten Modifikation. Wichtig: Bei der Verwendung der schwierigen Variante, also zweiter Draht ebenfalls aus der 42003, muss dieser unbedingt beim Biegen rotglühend gebracht werden, entweder mit einem kleinen Küchen-Gasbrenner oder einem Sturmfeuerzeug. Der harte und spröde Stahl wird im kalten Zustand sonst brechen! Deshalb empfehle ich hier die Verwendung einer 42004 als zweiten Spender.
Ist der Draht gebogen und eingebaut, muss man den Magnetsteller inkl. Schiebesteller und Kipp-Feder (siehe Bild)  so positionieren, dass der Drahtbügel jeweils durch die Feder in die Endlagen gedrückt wird und das Kippmoment genau in der Mittelstellung auftritt. Das ist ein wenig fummelig und man sollte bzw. muss auch immer wieder durch manuelle Schaltversuche die Optimale Position ermitteln. Hat man diese letztlich ausgemacht, so fixiert man das Ganze mit Heißkleber und hält die Position so lange bis der Kleber abgekühlt und ausgehärtet ist. Der Steller der äußeren Schiene ragt aus der Schienenplatte heraus, hier muss die Randumstellung entsprechend Ausgeklinkt werden.

Jetzt kann man sich an die IR-Dioden, Platine und Kabelverlegung machen.  Die Diode sollte möglichst den gleichen Abstand zur Weichendraht (Steller) haben, wie auf der Spenderschiene, das sind ca. 70 mm. Etwas weiter weg schadet wohl eher nicht, kommt man der Weiche jedoch zu nahe, so kann bei hoher Geschwindigkeit die verbleibende Strecker (Zeit) zu gering werden und das Fahrzeug überfährt schon die Weiche, bevor diese komplett durchgeschaltet hat. Bei der inneren Weiche liegt die Diode jedoch so weit am Schienenende, dass diese in die Tasche der Schienenverclipsung ragt. Entsprechend muss bei der Anschlussschiene die Rastzunge gekürzt werden.

Zum Schluss muss man noch mit dem Dremel an der ein oder Anderen Stelle Platz für die Kabel schaffen, so dass die Schiene letztlich nicht kippelt bzw. dass die Abdeckplatte wieder montiert werden kann. Je nachdem wie gut einem das Ablösen der Platte gelungen ist, muss man zur Wiederbefestigung mehr oder wenige Heißkleber zum Einsatz bringen.

So und nun zu der anfänglichen Bemerkung: Wie oben erwähnt schaltete meine umgebaute Weiche genau entgegengesetzt. Also drückst man den Weichenknopf so schaltet sie nicht, drückt man ihn nicht, so schaltet sie :-/ Merkwürdiger weise trifft das für beide Spuren zu, im Nachhinein hätte ich eigentlich erwartet, dass zumindest eine Seite richtig schalten sollte. Weil in der 42003 Spenderschiene ist der Schaltantrieb spiegelsymmetrisch zur 42004 angeordnet, in der Y-Weiche sind diese sie jedoch gleich verbaut. Das lässt vermuten, dass die Steuerplatinen trotz gleicher Bestückung wohl anders kodiert sind, was ich eigentlich gar nicht so recht glauben möchte..? Egal, Fakt ist jedoch, dass die Antriebe, offensichtlich egal ob nun von der 42004 oder 42003 kommend umgedreht werden müssen. Da ich diese Erkenntnis erst nach dem Verkleben der Antriebe hatte und ich diese nicht mehr lösen wollte habe ich die Verkabelung umgelötet. Wesentlich einfacher wäre es gewesen, im Vorfeld die Magnetspulen zu tauschen, welche mit je einer Kreuzschlitzschraube an dem weißen Grundträger verschraubt sind.

Zum Abschluss nochmal eine Abbildung von meinem Umbau, bevor ich den Deckel wieder aufgesteckt und angeklebt hatte.

Zum Schluss und zum besseren Verständnis hier einmal die Funktionsweise der Spurwechselschienen:

Ein Digitalfahrzeug, egal ob 143 oder 132 sendet, sobald es Strom bezieht, über die IR-Diode einen Fahrzeugspezifischen Code. Der Code wird dem Fahrzeug beim Anlernen zugewiesen. Somit weiß die CU und auch andere Einheiten immer genau mit welchem Fahrzeug sie es zu tun haben.
Die 143'er Spurwechselschiene besitz zwei Magnetspulen (für jede Richtung eine) und erregt immer eine dieser beiden, je nach gewählter Richtung mal die eine oder mal die andere Spule. Wenn die Empfängerdiode ein Fahrzeug registriert, bei dem der Spurwechselknopf nicht gedrückt wurde, so wird die Spule erregt, welche die Weiche auf geradeaus stellt. Erkennt die Schiene ein Fahrzeug bei dem der Spurwechselknopf gedrückt wurde, so erregte sie die Spule, welche die Weiche auf Abbiegen stellt. Die Weichenstellung bleibt dabei immer auf der zuletzt gesetzten Stellung stehen und wartet das nächste Fahrzeug ab. Die aktuell Weichenstellung ist der Elektronik unbekannt, sie erregt bei jedem Fahrzeug entweder die eine oder die andere Magnetspule, was entweder ein Schalten der Weiche verursacht oder eben die aktuelle Stellung "bestätigt".
Die 132'er Spurwechselschiene besitzt nur eine Magnetspule, welche die Weiche auch nur auf Abbiegen setzen kann. Beim Überfahren des Fahrzeuges wird die Weiche beim Verlassen des Fahrzeugs, über dessen Leitkiel wieder auf geradeaus gesetzt. Man könnte also die Y-Weiche der Go!!! auch prinzipiell mit der 132'er Elektronik umrüsten, wenn man die vorhandene Mechanik entsprechend manipuliert, denn die macht im Grunde nichts anderes, halt nur im Wechsel.  Also müsste man den Teil deaktivieren, der von "Geradeaus" auf "Abbiegen" stellt. Den Teile, der von "Abbiegen" auf "Geradeaus" stellt, müsste dann entsprechend bestehen bleiben... Allerdings weiß ich nicht, ob die 132'er Magnetspule vom Bauraum her unter die 143'er Schiene passt und ob der Weichendraht die gleiche Dimensionen hat?


  Die wichtigsten Funktionen für den schnellen Einstieg

 

   Wireless-Controller und Fahrzeuge anlernen

Das war für mich, als 143'er Umsteiger in der Tat etwas verwirrend. Im Gegensatz zur Digital 143 wird bei der 132 der Controller nicht zusammen, in einem Vorgang mit dem Fahrzeug angelernt, sondern man muss zunächst den Controller an der Unit Anlernen und dann das Fahrzeug an den Controller.

Wireless-Controller

Zum Anlernen eines neuen Controllers stellt man zunächst am Wireless-Modul die Controller-Nummer ein. Hierzu drückt man den roten Knopf (Set) so oft, bis die gewünschte Controller-Nummer erscheint (1-6). Dann drückt man am anzulernenden Controller oben den kleinen Gummitaster. Mittels rotierendem LED-Element signalisiert das Modul die Registrierung des neuen Controllers und am Controller selbst blinkt die Leuchtdiode gemäß der Zuordnung auf. Also einmal Blinken für Controller Nr. 1, zweimal Blinken für Controller Nr. 2 usw.
Durch Drücken des Gummitasters kann man übrigens immer abfragen, welche Nummer dem Controller gerade zugeordnet ist.

Fahrzeug

Für das Registrieren eines Fahrzeuges stehen bei der neuen Control Unit (30352) zwei Möglichkeiten zur Verfügung:

Bei der zweiten Varianten darf sich kein weiteres Fahrzeug auf der Strecke befinden, es sei denn, man möchte alle auf der Strecke befindlichen Fahrzeuge diesem Controller zuordnen, was zwar geht, aber in aller Regel nicht gewünscht ist. Allerdings lassen sich auf diese Weise zwei Fahrzeuge, bezüglich ihrer Geschwindigkeit vergleichen, insofern beiden die gleiche Max-Geschwindigkeit über die CU zugewiesen wurde.


   Bluetooth-Verbindung zu Carrera App herstellen

Man sollte meinen, dass dieser simple Vorgang nicht erwähnenswert ist, aber... Ich wollte den Adapter, genau wie jedes andere Bluetooth-Gerät mit meinem Handy koppeln, bevor ich es benutze. Gesehen habe ich die CU auch in der Liste der Verfügbahren Geräte, aber das Teile wollte sich ums verrecken nicht mit meinem Handy koppeln... Nach etwas Recherche im Internet war die Lösung dann jedoch gefunden: Man braucht und kann den Adapter gar nicht manuell zu koppeln, einfach Bluetooth und Sichtbarkeit für andere Geräte am Handy bzw. Tablet  einschalten und App starten. Der Adapter wird dann von der App erkannt und automatisch gekoppelt :-?


   Max-Geschwindigkeit einstellen

Das Hauptkriterium zum Einbau der 132'er Decoder war, die Möglichkeiten der Geschwindigkeitsbeschrenkung und das funktioniert so:
Alle betreffenden Fahrzeuge auf die Strecke stellen, die Taste [SPEED] an der CU so oft betätigen, bis die gewünschte Geschwindigkeit eingestellt ist, dann mit der Taste [START] Abschließen. Es gibt 10 Geschwindigkeitsstufen, die erste und langsamste Stufe wird durch blinken der ersten Diode an der CU angezeigt, drückt man ein weiteres mal die [SPEED] Taste, so leuchtet die erste Diode durchgehend und man hat die zweite Stufe eingestellt, die dritte Stufe ist entsprechend "erste Diode an, zweite blinkt" die vierte "erste und zweite Diode an", die fünfte "erste und zweite Diode an, dritte blinkt"... usw.


  
Bremskraft bzw. Bremsverhalten einstellen

Die Zeit, nach Loslassen des Geschwindigkeitsregler, bis zum Stillstand des Fahrzeuges lässt sich einstellen und wird als Bremskraft bzw. Bremsverhalten bezeichnet. Auch hier gibt es, wie bei der Einstellung der Maximalgeschwindigkeit 10 Stufen und diese werden auch analog der Max-Geschwindigkeit eingestellt, jedoch nutzt man hier die Taste [BRAKE] und beobachtet ebenfalls die Dioden der CU. Wobei alle Dioden an (Stufe 10) die maximale Bremskraft, also kürzeste Zeit bis zum Stillstand des Fahrzeigs bedeutet und "erste Diode blinkt" die geringste Bremskraft simuliert.

 
  
Tankvolumen / Fuel einstellen

Der Vollständigkeit halber sei hier auch noch die Taste [FUEL] der CU erwähnt. Hierüber lässt sich das Fassungsvermögen des Kraftstofftanks einstellen. Auch hier ist das gleiche Einstell-Prinzip anzuwenden wie bei der Einstellung der Maximalgeschwindigkeit, wobei hier gilt: Je weniger Dioden leuchten, desto geringer ist das Tankvolumen und desto öfter wird man zum Tanken gebeten.

Eleganter lassen sich Max-Geschwindigkeit, Bremsverhalten und Tankvolumen über die Carrera Race App, beim Setup eines Wettkampfes einstellen.


   Tanken


Bei eingeschalteter "Tanksimulation" verliert das Fahrzeug, je nach voreingestelltem Tankinhalt früher oder später an Leistung. Ignoriert man dies, so fängt die Fahrzeugbeleuchtung an zu blinken und spätestens dann sollte man die Tankstelle anfahren. Denn mit einem leeren Tank werden die absolvierten Runden nicht mehr gezählt und man kann das Rennen nicht gewinnen. Der Leistungsverlust ist, je nach eigestellter Maximalgeschwindigkeit nicht direkt feststellbar und auch die Tankanzeige auf der Carrera App ist schnell übersehen. Deshalb ist der Umbau auf Fahrzeugbeleuchtung mehr als nur ein nettes Gimmick.

Zum Tanken fährt man das Auto zur Tankschiene, bleibt innerhalb der Markierung stehen, drückt die Spurwechseltaste und hält diese für den Tankvorgang auch weiter gedrückt. Man muss nicht zwingend genau innerhalb der Tank-Markierung zum Halten kommen, jedoch muss man mindestens die Empfängerdiode der Tankschiene überfahren haben, damit die Control-Unit das Auto auch registrieren kann. Bei leerem Tank dauert das Füllen ca. 5 Sekunden. Man muss nicht zwingend ganz volltanken und kann sich auch wieder vorzeitig auf den Weg machen, entsprechend früher wird man dann allerdings wieder zum Tanken gebeten.

Hinweis: Als Tankanzeige dient, wie weiter oben erwähnt das 124/132'er Carrera Driver Display (30353). Es geht jedoch auch ganz ohne weitere Umbauten und zudem noch günstiger über den Bluetooth Adapter 30369 und der kostenlosen "Carrera Race App" für Android und Apfelgeräte.   


  Gohst-Car


Ein selbstfahrendes Auto wird wie folgt programmiert: Auto alleine auf die Strecke stellen - zweimal die [CODE]-Taste an der CU drücken (die ersten beiden Dioden der CU leuchten auf) - dann einmal kurz die Weichentaste, am zugeordnetem Controller drücken - die Beleuchtung am Fahrzeug blinkt jetzt kontinuierlich - nun das Auto auf die gewünschte Geschwindigkeit bringen und zum Abschluss nochmals einmal kurz die Weichentaste betätigen - fertig. Das Fahrzeug zieht nun, mit der eingestellten Geschwindigkeit seine Runden und schaltet per Zufall die Weichen auf der Strecke. Das tut es auch nachdem man es von der Bahn nimmt und wieder drauf setzt oder selbst die CU aus und wieder eingeschaltet.
Um die Ghost-Car-Funktion wieder zu entfernen muss folgendes getan werden: Auto Einfangen, an der CU die Taste [CODE] drücken (die erste Diode der CU leuchtet auf), Fahrzeug wieder auf die Bahn setzten und einmal kurz den Weichenknopf an dem Controller betätigen der dem Fahrzeug zugeordnet werden soll.


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[letzte Aktualisierung 19.12.2020]